Logo
Aktuell Fußball

Endstation Achtelfinale: Gladbach wirft Stuttgart mit 2:1 aus dem Pokal

Der VfB Stuttgart verliert mit 1:2 gegen Favorit Borussia Mönchengladbach. Wamangitukas Tor reicht nicht.

VfB Stuttgart - Bor. Mönchengladbach
Waldemar Anton von Stuttgart in Aktion gegen Gladbachs Jonas Hofmann (r). Foto: Marijan Murat/dpa
Waldemar Anton von Stuttgart in Aktion gegen Gladbachs Jonas Hofmann (r). Foto: Marijan Murat/dpa

STUTTGART. Aus der Traum vom Viertelfinale. Bundesliga-Aufsteiger VfB Stuttgart verlor am Mittwochabend mit 1:2 (1:1) im DFB-Pokal gegen den hohen Favoriten Borussia Mönchengladbach, alles andere als enttäuschend, aber am Ende technisch und spielerisch dann doch eine Nummer zu klein gegen die Mannschaft von Trainer Marco Rose. Wie im Vorjahr war im Achtelfinale Endstation. Schon in der 2. Minute erzielte Silas Wamangituka das Führungstor der Stuttgarter, in der Nachspielzeit des ersten Durchgang glich Marcus Thuram zum 1:1 aus. Und nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff gelang Alassane Plea der entscheidende Treffer zum 2:1.

Cheftrainer Pellegrino Matarazzo hatte im Vergleich zum 2:0 gegen den FSV Mainz 05 in der Bundesliga seine Formation auf zwei Positionen verändert. Wie angekündigt stand Fabian Bredlow im Tor, und für den verletzten Kapitän Gonzalo Castro rückte Regisseur Daniel Didavi erstmals seit Wochen wieder in die Startelf. Ansonsten nahm der Coach keine Umstellungen vor, keine Veränderungen in der Dreierkette, keine im defensiven Mittelfeld und keine in der Offensive.

Der VfB Stuttgart begann wie auch beim 2:2 zuletzt in der Bundesliga mit viel Schwung. »Wir freuen uns auf dieses Spiel, der Pokal ist unsere Champions League«, sagte Sportdirektor Sven Mislintat vor dem Spiel. »Wir sind klarer Außenseiter, aber wir haben in unserer Mannschaft genügend Waffen, mit der wir auch einer Mannschaft wie Borussia Mönchengladbach gefährlich werden können.« Vor einem Jahr war beim 1:2 gegen Bayer Leverkusen auch im Achtelfinale Endstation für den dreimaligen Pokalsieger VfB Stuttgart. Zuletzt war das 1997 beim 2:0 gegen Energie Cottbus gelungen.

Mönchengladbach hatte sich noch gar nicht formiert, da startete Silas Wamangituka nach 90 Sekunden einen Bilderbuchkonter in der eigenen Hälfte, keiner konnte ihn aufhalten, auch die Abwehr der Borussia nicht, Wamangituka erzielte das Führungstor, keine Chance für Torwart Tobias Sippel, der wie Bredlow auf der anderen Seite im Pokal stets für Yann Sommer in die Mannschaft rückt. Die Stuttgarter blieben überlegen nach der Führung, aber auch nur bis zur 10. Minute.

Dann übernahm die Mannschaft von Marco Rose die Regie. Kombinationsstark, passsicher, ein Angriff nach dem anderen, wenn auch der finale Pass zu selten gelang. Der VfB wusste sich oft nur durch kompromisslose Härte zu wehren, aber Schiedsrichter Daniel Siebert hatte die Begegnung jederzeit sicher im Griff. Es dauerte bis in die Nachspielzeit des ersten Durchgangs, ehe die Borussia dann doch noch zum verdienten Ausgleich kam. Marcus Thuram ließ Borna Sosa im Strafraum mit einer Körpertäuschung ins Leere laufen und schloss mit dem linken Fuss in die lange Ecke erfolgreich ab, Bredlow war ohne jede Chance. Zuvor hatte Ex-Kapitän Marc Oliver Kempf in der 19. Minute auf der Linie den drohenden Ausgleich verhindert.

Im zweiten Durchgang setzte sich die Überlegenheit der Mannschaft aus der Champions League fort, spielerisch reifer, technisch versierter als der Aufsteiger, aber nicht in einer Weise überlegen, die die Begegnung einseitig gestaltet hätte. Der Aufsteiger mühte sich, Philipp Förster kam für Didavi, und kam zu Chancen. In der 50. Minute dann die Führung für Mönchengladbach nach einem schweren Fehler von Bredlow, der viel zu früh aus seinem Tor kam, ausrutschte, Alassane Plea spielte den Stuttgarter Torwart leicht aus und schob den Ball aus spitzem Winkel ins leere Tor. Aber Stuttgart gab zu keinem Zeitpunkt das Spiel verloren. Nicolas Gonzalez (58.) und Sasa Kalajdzic (62.) scheiterten aussichtsreich.

Punktgenau vor dem Achtelfinale wurde in Stuttgart bekannt, dass der Landesbeauftragte für Datenschutz ein Bußgeldverfahren gegen den VfB eingeleitet hat. Dem Vernehmen nach sollen nach der Datenaffäre, die den Club seit Monaten in Atem hält, dem Club ernsthafte Konsequenzen drohen. »Ich wusste bereits vor einer Woche, dass uns ein Verfahren droht. Wir wollen nun alles unternehmen, um diese Angelegenheit aus der Welt zu schaffen«, sagte Thomas Hitzlsperger. Der Vorstandsvorsitzende hatte am Sonntagabend auf seine angekündigte Kampfkandidatur gegen Präsident Claus Vogt verzichtet. (GEA)