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Aktuell VfB Stuttgart

Die Devise lautet: Noch mehr Risiko

In der aktuellen Situation des Clubs muss Markus Weinzierl Spieler aufstellen, die noch nicht fit sind

Noch nicht ganz fit, aber kurz vor dem Einsatz: Mittelfeldmann Daniel Didavi. FOTO: DPA
Mittelfeldmann Daniel Didavi. FOTO: DPA
Mittelfeldmann Daniel Didavi. FOTO: DPA

STUTTGART. Zu beneiden ist er nicht, der Trainer des abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart. »Gefühlt spiele ich schon seit Wochen höchstes Risiko«, sagt Markus Weinzierl vor dem nächsten richtungsweisenden Spiel seiner Mannschaft gegen Hertha BSC am Samstag (15.30 Uhr). Die Verletztenliste ist lang. Und deshalb ist Weinzierl bereit, auch Spieler aufzustellen, die eigentlich aufgrund ihrer körperlichen Konstitution noch nicht spielen dürften. Zu denen zählen gegen Berlin vermutlich Daniel Didavi, Andreas Beck und Borna Sosa: »Normalerweise brauchen die noch Zeit für den Leistungsaufbau, aber die Zeit haben wir nicht.«

Erik Thommy fehlt wegen der gelb-roten Karte in Mönchengladbach, nicht einsetzbar sind Benjamin Pavard, Pablo Maffeo, Holger Badstuber, Dennis Aogo und Berkay Özcan. Vermutlich ist es einfach so, dass 18 Profis für eine gegen den Abstieg kämpfende Mannschaft zu wenig sind. Zumal nicht alle auf einem Niveau spielen. Das war bei Bayer Leverkusen und dem FC Bayern anders, Sportvorstand Michael Reschke muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Verhältnisse übertragen zu haben, die nicht übertragbar sind. Das macht die Situation schwierig.

Problematische Situation

»Ich klage nicht«, sagt der Trainer tapfer, »ich arbeite mit den Spielern, die ich habe und konzentriere mich auf das nächste Spiel. Wir müssen versuchen, bis Weihnachten noch den einen oder anderen Punkt zu holen, dann ziehen wir Bilanz und entscheiden, an welchen Stellen wir nachbessern müssen«. Hört sich logisch an, ist aber vor allem ohne Alternative. Und deshalb gefährlich. Die Hoffnung besteht darin, dass zumindest zwei Mannschaften schlechter sind als der VfB, nach derzeitigem Stand die Aufsteiger Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Nürnberg. Sicher ist das aber nicht. Das weiß auch der abstiegskampferfahrene Weinzierl. Nach dem Spiel gegen Hertha muss Stuttgart nach Wolfsburg und zwei Tage vor Heiligabend kommt der FC Schalke 04. Alles keine Super-Formationen, aber nominell eben doch wesentlich stärker besetzt als der VfB. »Wir brauchen mehr Kontrolle, mehr Stabilität, aber jeder Kader spürt, wenn zehn Verletzte zu beklagen sind. Das ist problematisch, keine Frage. Andererseits, wenn du einen großen Kader hast und wenig Spieler sind verletzt, entsteht Unzufriedenheit, weil nur elf spielen können.« Weinzierls Devise lautet: Noch mehr Risiko gehen. (GEA)