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Werders schwerer Weg - »Nicht vergnügungssteuerpflichtig«

Das halbe Dutzend Heimniederlagen ist voll. Werder Bremen steckt auch wegen seiner Schwäche im Weserstadion tief im Tabellenkeller fest. Zudem bereitet die Offensive Sorgen. Ein neuer Stürmer ist fast schon Pflicht.

Werder Bremen - TSG 1899 Hoffenheim
Die Bremer Kevin Vogt (r) und Josh Sargent laufen enttäuscht über den Rasen. Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Die Bremer Kevin Vogt (r) und Josh Sargent laufen enttäuscht über den Rasen. Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Bremen (dpa) - Nach dem nächsten Rückschlag in der einstigen Festung Weserstadion herrschte bei Werder Bremen eine Mischung aus Frust, Ratlosigkeit und Trotz.

»Es wird ein schwerer Weg, das war uns allen klar. Das ist nicht immer vergnügungssteuerpflichtig, was wir hier gerade durchmachen. Aber wir werden es schaffen«, sagte Werder-Coach Florian Kohfeldt nach dem bitteren Rückschlag beim 0:3 (0:0) gegen 1899 Hoffenheim.

Viele hatten gehofft, dass das 1:0 bei Fortuna Düsseldorf zum Rückrundenauftakt vor einer Woche schon eine Art Befreiungsschlag gewesen sein könnte. Doch nach dem erneuten Dämpfer ist auch dem Letzten an der Weser klar: Der Weg zum Klassenerhalt wird für die Norddeutschen verdammt zäh und lang.

Zumindest um seine Person und seinen Posten muss sich Kohfeldt keine Gedanken machen. »Florian ist ein sehr guter Trainer für Werder Bremen und wird das auch bleiben«, sagte Werder-Geschäftsführer Frank Baumann über den 37 Jahre alten Coach.

Um Mitte Mai tatsächlich die Klasse gehalten zu haben, muss noch einiges passieren. Vor allem offensiv offenbarte Werder auch gegen die keineswegs übermächtigen Hoffenheimer wieder große Schwächen. »Das Spiel im letzten Drittel war schlecht, ganz klar«, sagte Kohfeldt. Josh Sargent blieb den Beweis seiner Bundesligatauglichkeit ein weiteres Mal schuldig, Milot Rashica rieb sich als Einzelkämpfer immer wieder auf. Und aus dem Mittelfeld kam kaum Unterstützung. »Darauf wird in dieser Woche der Schwerpunkt liegen«, sagte Kohfeldt mit Blick auf die schwache Offensivleistung seiner Mannschaft.

Das Spiel gegen Hoffenheim machte erneut deutlich, dass die Bremer bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar dringend noch einen neuen Stürmer benötigen, soll es mit dem Klassenerhalt klappen. »Wir beobachten weiter den Markt und werden reagieren, wenn sich etwas ergibt«, wiederholte Baumann aber lediglich, was er schon seit Wochen zu dem Thema sagt.

Neben der Verfügbarkeit eines Angreifers, der sofort weiterhilft, spielt auch das Finanzielle eine große Rolle. »Hoffenheim holt im Winter mal eben Munas Dabbur für zwölf Millionen Euro aus Spanien. Das ist mehr als unser Transferbudget für die gesamte Saison«, beschrieb Kohfeldt die Unterschiede zur zahlungskräftigeren Konkurrenz. Doch die sechste Heimniederlage der Saison erhöht den Druck auf die Entscheidungsträger, noch etwas zu tun.

Vor 40.000 Zuschauern besiegelten ein Eigentor von Davy Klaassen (65. Minute), ein Hacken-Tor von Christoph Baumgartner (79.) und ein Treffer von Sargis Adamyan (83.) den nächsten herben Rückschlag für die Bremer. So bleibt die Situation für die Grün-Weißen extrem prekär. Trotz der nächsten Heimschlappe standen immerhin die lautstarken Werder-Fans noch zu ihrem Team.

Werder zeigte sich dank Neuzugang Kevin Vogt zudem defensiv lange Zeit stabiler. Doch das reichte am Ende nicht. »Wir hauen uns zwei Tore selber rein«, monierte Vogt. »Jetzt müssen wir das abhaken und dann geht es weiter«, meinte der Defensivmann. »Bis zum ersten Tor sind wir die bessere Mannschaft«, sagte Bremens Hoffnungsträger, der nach seiner Gehirnerschütterung rechtzeitig fit geworden war. Es war der einzige Lichtblick an einem ansonsten wieder tristen Abend für Werder Bremen.

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