Are (dpa) - Skirennfahrerin Lindsey Vonn ist bei der alpinen Ski-WM in Are zu Bronze gerast und hat damit in ihrem letzten Profi-Rennen noch einmal Edelmetall geholt.
Zum Karriereabschluss wurde die 34-Jährige am Sonntag nur von Ilka Stuhec aus Slowenien, die als erste Athletin seit 30 Jahren ihr Abfahrts-Gold verteidigte, und der Schweizerin Corinne Suter geschlagen. Die deutschen Starterinnen um Viktoria Rebensburg verpassten die Top Ten.
Vonn beendet wegen anhaltender Verletzungsprobleme ihre aktive Laufbahn und schaffte tatsächlich noch einmal ein Ausrufezeichen - dabei war das Glamour Girl der Ski-Szene mit zwei extrem lädierten Knien angetreten und erst im Super-G am Dienstag heftig gestürzt.
Nun aber setzte die erfolgreichste Weltcup-Starterin der Historie noch einmal Bestmarken: Mit ihrer fünften WM-Medaille in der Abfahrt und den sechsten Weltmeisterschaften, bei denen sie in die Top Drei fuhr, egalisierte sie Alpin-Rekorde. Zudem ist sie mit 34 Jahren und 115 Tagen die älteste Medaillengewinnerin der WM-Geschichte.
Tags zuvor war Aksel Lund Svindal ein ähnlicher Coup gelungen. Der 36 Jahre alte Norweger wurde in der Abfahrt im letzten Rennen seiner Karriere Zweiter hinter seinem Landsmann Kjetil Jansrud.
»Das ist Wahnsinn, wirklich ein perfekter Schluss für meine ganze Karriere«, sagte Vonn. »Ich bin cool geblieben und Vollgas gefahren wie immer. Jetzt ist Zeit zum Feiern.« Was nun komme, konnte sie kurz nach dem Rennen in der ARD nicht vorhersagen. »Das ist komisch. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Trotzdem werde ich feiern und genießen. Schauen wir mal, wie mein Gefühl in ein paar Tagen ist.«
Nach der verkürzten Abfahrt hatte sich Vonn im Ziel mit einer Verbeugung beim Publikum bedankt und heftig gestrahlt. Als erste Gratulantin wartete Rebensburg auf die Amerikanerin und kniete sich theatralisch vor ihr hin. Direkt im Anschluss überreichte ihr Schwedens Ski-Legende Ingemar Stenmark einen Blumenstrauß.
Vonn hatte jahrelang dessen Sieg-Rekord im Weltcup (86) attackiert, musste die Jagd aber nun aufgeben. Sie hat 82 Weltcups gewonnen. »Ins Ziel zu kommen, dann ist Ingemar da mit den Blumen: Das ist wirklich ein großer Traum«, sagte die Ausnahme-Sportlerin.
Rebensburg, die mit der Startnummer eins ins Rennen gegangen war, wurde Elfte (+0,82), direkt dahinter landeten die Teamkolleginnen Michaela Wenig (+0,90) und Kira Weidle (+0,94). Meike Pfister kam auf den 23. Rang. »Ich bin eigentlich mit meiner Fahrt im Großen und Ganzen echt zufrieden«, sagte Rebensburg. Weidle, die wegen zwei Podestplatzierungen in der Saison Mit-Anwärterin auf eine Medaille war, kam beim letzten Sprung ins Straucheln. »Ich bin froh, im Ziel zu sein«, sagte sie. Die deutschen Athletinnen warten seit Maria Höfl-Rieschs Bronze 2013 auf eine WM-Medaille in einem Speed-Event.
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