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Trotz Aufholjagd: Leipzig verliert Tabellenführung

Die Frisuren der Spieler hatten unter der Woche mehr Aufmerksamkeit als die Leipziger Spieler erhalten. Trainer Nagelsmann versprach vor dem Spiel eine Reaktion - die ging gegen Gladbach zunächst nach hinten los. Trotz guter Moral verlor RB die Spitzenposition.

RB Leipzig - Borussia Mönchengladbach
Schiedsrichter Tobias Stieler zeigt Mönchengladbachs Alassane Plea (M) die Gelb-Rote Karte. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Schiedsrichter Tobias Stieler zeigt Mönchengladbachs Alassane Plea (M) die Gelb-Rote Karte. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Leipzig (dpa) - Auch ein umstrittener Platzverweis hat RB Leipzig nicht vor dem Verlust der Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga bewahrt.

Zum negativen Abschluss einer von der Haar-Affäre und internen Querelen geprägten Woche retteten die Sachsen in Überzahl zwar noch ein 2:2 (0:2) gegen Verfolger Borussia Mönchengladbach. Doch nach dem Top-Duell des 20. Spieltags musste das Team von Trainer Julian Nagelsmann den FC Bayern vorbeiziehen lassen. Damit sind die Bayern eine Woche vor dem Spitzenspiel gegen Leipzig in München erstmals seit Anfang Oktober wieder Spitzenreiter.

Alassane Pléa (24.) sorgte mit der Gladbacher Führung in der mit 42.146 Zuschauern ausverkauften Red Bull Arena für den ersten Schock-Moment. Jonas Hofmann (35.) legte nach einem Blackout von Nationalspieler Lukas Klostermann noch vor der Pause nach. Patrik Schick (49.) traf zum Anschluss, in der 60. Minute sah Pléa wegen Meckerns erst Gelb, dann direkt Gelb-Rot. Christopher Nkunku (89.) gelang in Überzahl noch der letztlich verdiente Ausgleich.

Die Gladbacher waren auch nach dem Spiel nicht einverstanden mit dem harten Durchgreifen von Schiedsrichter Tobias Stieler und dem Platzverweis gegen Pléa, der sich nach einem angeblichen Foul heftig beschwerte. »Die Rote Karte hat uns das Genick gebrochen«, sagte Torhüter Yann Sommer im TV-Sender Sky und verlangte »ein bisschen Fingerspitzengefühl in so einer Situation. Es ist ein Spitzenspiel, ein bisschen Emotion, das gehört dazu.«

Trainer Marco Rose, der selbst Gelb bekam, mochte zu der Szene nichts sagen und meinte nur: »Jeder hat dazu seine Meinung. In Unterzahl wird es dann schwer.« Stieler verteidigte seine umstrittene Entscheidung im Anschluss: »Ein solches Verhalten ist inakzeptabel, das ist kein Vorbildverhalten«, sagte er. »Wir Schiedsrichter sind angehalten, diese Unsportlichkeiten konsequent zu ahnden.«

Doch auch RB-Trainer Nagelsmann räumte ein: »Es ist nicht zwingend eine Gelb-Rote Karte, neue Regel hin oder her.« Seinem Team bescheinigte er eine gute zweite Halbzeit: »Wir haben es schon gut gemacht bis zur Gelb-Roten Karte und auch danach.«

In einem zunächst niveauarmen Spiel gelang beiden Mannschaften anfangs wenig. Dann schaffte Gladbach den Durchbruch, weil sich der bärenstarke Marcus Thuram auf der rechten Seite gegen Dayot Upamecano durchsetzte. Über Hofmann und Oscar Wendt gelangte der Ball zu Pléa, der einen wunderbaren Spielzug aus gut elf Metern erfolgreich abschloss. Es war bereits das fünfte Spiel in Serie, in dem Leipzig in Rückstand geriet.

RB war beeindruckt, doch schreckte auch Gladbach hoch. Christoph Kramer warf sich in den Lauf von Timo Werner und blieb - getroffen von dessen Oberschenkel - benommen liegen. Tobias Strobl (28.) kam für den Weltmeister von 2014 ins Spiel. Gladbachs Co-Trainer Alexander Zickler gab in der Halbzeit bei Sky Entwarnung: »Es geht ihm schon wieder besser, er ist ansprechbar.«

Kurz darauf war Thuram (34.) frei durch, Upamecano bekam in höchster Not den Fuß dazwischen. Eine Minute später klärte Klostermann einen Ball ohne Not in die Mitte, genau vor die Füße von Florian Neuhaus. Der leitete den Ball zum im Strafraum stehenden Hofmann weiter - ein Haken um Upamecano, ein Schlenzer ins lange Eck, 0:2.

Nagelsmann reagierte nach der Pause, brachte Schick sowie Yussuf Poulsen und griff mit vier Stürmern an. Das zahlte sich umgehend aus. Gladbachs Torwart Sommer kollidierte beim Herauslaufen mit Dennis Zakaria, verlor den Ball und der goldrichtig stehende Schick schob zum Anschluss ein.

Leipzig drückte nach dem Platzverweis für Pléa auf den Ausgleich - lange vergeblich: Die erste große Chance verpasste Schick (70.) per Kopf nach einem Freistoß. Der inzwischen eingewechselte Dani Olmo (78.) scheiterte mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, auch Werners (80.) Seitfallzieher war erfolglos. Olmo traf den Pfosten (82.), ehe Nkunkus Distanzschuss im langen Eck einschlug.

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