Nach einem Treffer von Bundesliga-Legionär Alfred Finnbogason für Island kamen die Südamerikaner um ihren 30 Jahre alten Kapitän am Samstag im Spartak-Stadion von Moskau nicht über ein dürftiges 1:1 (1:1) gegen den wackeren Neuling hinaus.
Nach der Führung der Argentinier durch Messi-Kumpel Sergio Agüero in der 19. Minute nutzte Finnbogason die Defensiv-Unzulänglichkeiten der Argentinier vier Minuten später aus. Den Sieg auf dem Fuß, zeigte Messi aber Nerven und scheiterte vor 44.190 Zuschauern am überragenden Hannes Halldorsson im Tor der Isländer (64.).
Die Argentinier versuchten in der Anfangsphase Sicherheit in ihr Spiel zu bringen, denn sie liefen erstmals unter Trainer Jorge Sampaoli in dieser Formation auf. Die abgeklärt wirkenden Isländer verschafften sich schnell Respekt, gingen auch gegen Messi kompromisslos in jeden Zweikampf und machten dem Star des FC Barcelona das Leben schwer. Der 30-Jährige musste sich die Bälle selbst ungewohnt weit hinten erarbeiten, war aber wie gewohnt Dreh- und Angelpunkt im Spiel.
Die erste Chance für Island, das bei der EM 2016 in Frankreich als Überraschungsteam sensationell bis ins Viertelfinale gestürmt war, hatte Finnbogason (9.). Auf der Gegenseite löste der erste Schuss von Messi Raunen unter den Zuschauern aus, ehe der erst im April am Knie operierte Agüero aus zwölf Metern in den rechten Winkel traf. Bei seinem ersten WM-Tor überhaupt nutzte der nur 1,72 Meter kleine Offensivmann seine Wendigkeit im Strafraum gegen die großen Abwehrspieler Islands.
Fast im Gegenzug war Finnbogason erfolgreich. Dabei profitierte er von erneut groben Unzulänglichkeiten in der Abwehr der Argentinier, der Keeper Wilfredo Caballero wie befürchtet keinen großen Rückhalt geben konnte. Mit 36 Jahren bestritt er im gerade mal vierten Länderspiel sein WM-Debüt.
Island ließ sich auch vom eigenen Tor nicht verführen und blieb bei der Maximal-Defensiv-Taktik, wenn der oft hilflos wirkende Gegner mit Argentiniens neuem Rekordnationalspieler Javier Mascherano (144 Einsätze) den Ball hatte. Nicht mal Messi blieb Raum zur Entfaltung - das änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nicht.
Der agile Messi selbst hätte für die erneute Führung sorgen können, doch der fünfmalige Weltfußballer scheiterte mit seinem Strafstoß an Halldorsson. Von seinen letzten sieben Elfmetern verschoss Messi zuletzt vier. Zuvor war Maximiliano Meza nach einem Kontakt mit Hördur Magnusson zu Fall gekommen.
Messi wollte es nach seinem Patzer erst recht erzwingen. Gefühlt landete jeder zweite Pass der Argentinier bei ihm. Doch er wurde immer mehr zur tragischen Figur. Denn was er auch machte, die nimmermüden Isländern warfen sich dazwischen. Oder er zielte knapp vorbei - wie bei seiner besten Gelegenheit neun Minuten vor dem für ihn so bitteren Schlusspfiff.
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