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Skispringer bejubeln Platz zwei für Leyhe

Oft knapp gescheitert, nun hat es geklappt. Stephan Leyhe springt nach langer Zeit mal wieder aufs Podium und erfreut damit auch Kollege Karl Geiger. Nächstes Wochenende stehen für Leyhe ganz spezielle Wettkämpfe auf dem Programm.

Podestplätze
Auf dem Podest in Sapporo: Sieger Stefan Kraft (M) steht zwischen Stephan Leyhe (l) und dem Japaner Ryoyu Kobayashi. Foto: kyodo/dpa
Auf dem Podest in Sapporo: Sieger Stefan Kraft (M) steht zwischen Stephan Leyhe (l) und dem Japaner Ryoyu Kobayashi. Foto: kyodo/dpa

Sapporo (dpa) - Sein famoser 142-Meter-Flug und der erste Podestplatz seit 441 Tagen erhöhten bei Stephan Leyhe noch einmal die Vorfreude auf sein persönliches Skisprung-Heimspiel.

»Das nächste Wochenende in Willingen wird emotional für mich«, sagte der 28 Jahre alte Hesse nach seinem zweiten Platz und dem weitesten Sprung aller Athleten in Sapporo. »Ich bin in einer guten Form und wir werden sehen, was ich dort erreichen kann.« Während Deutschlands Erfolgsgarant Karl Geiger an diesem Wochenende sein Gelbes Trikot an Stefan Kraft verlor, ist Leyhe seit Wochen super drauf und verdiente sich Platz zwei am Sonntag auch aus der Sicht seiner Teamkollegen besonders.

»Glückwunsch zum Podest«, schrieb Geiger bei Instagram. »Das hast du dir sehr verdient und wurde nach den letzten Wochen echt mal Zeit.« Gerade, weil Leyhe zuletzt oft nah am Treppchen war und dann doch nicht drauf durfte, war das Ergebnis für ihn besonders wichtig. Nach seinem Fabelsprung im zweiten Durchgang ballte er bei strahlendem Sonnenschein jubelnd die Faust und ließ den Zeigefinger durch die Luft kreisen.

»Jetzt hat er es endlich mal durchbrochen, das Ding«, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher der Deutschen Presse-Agentur. »Ich hoffe, dass ihm das Auftrieb gibt und er in nächster Zeit öfter auf dem Podest sein kann.« Am besten natürlich schon in seiner Heimat.

Bei der traditionellen Skisprung-Party mit Ballermann-Musik und Festzelt-Atmosphäre im Upland den ersten Einzel-Weltcupsieg überhaupt feiern - das wäre was für Leyhe. »Willingen ist Skisprung-fanatisch ohne Ende«, sagte Horngacher, der sich auf die Stimmung an der Mühlenkopfschanze freut, aber auch um den besonderen Druck für seinen Lokalmatador weiß. »Er nimmt sicher sehr viel Selbstvertrauen mit«, sagte der Österreicher. »Aber da lasten schon einige Kräfte auf ihm.« In Leyhe und Geiger hat Horngacher derzeit zwei Athleten, die konstant um die Plätze auf dem Treppchen mitspringen können.

Der 26 Jahre alte Geiger belegte am Sonntag Rang fünf und musste erleben, wie der Österreicher Kraft seinen Vorsprung im Vierkampf um den Triumph im Gesamtweltcup auf 63 Punkte ausbaute. Kraft war bereits am Samstag durch Platz zwei hinter Yukiya Sato aus Japan am Oberstdorfer vorbeigezogen und hatte das Gelbe Trikot erobert. Wie so häufig am Olympia-Ort von 1972 machten schwierige und wechselnde Windbedingungen die Wettkämpfe auch ein bisschen zu einer Lotterie - bei der Geiger Pech hatte. »Mit dem fünften Platz kann er sehr zufrieden sein«, sagte Horngacher daher.

Auch Geiger selbst versuchte, es positiv zu sehen. Gute Sprünge bei schlechtem Wind seien zwar ärgerlich, »aber halb so schlimm«, meinte er. Im Gesamtklassement liegt der 26-Jährige als Zweiter 76 Zähler vor Tournee-Champion Dawid Kubacki aus Polen und hat 93 Punkte Vorsprung auf den Japaner Ryoyu Kobayashi. Am Samstag will er in Willingen wieder angreifen. Dass ihm die Anlage liegt, zeigte er im vergangenen Jahr: Damals feierte er den zweiten Weltcupsieg seiner Karriere.

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