STUTTGART. Die deutschen Turner blicken mit Bangen, aber auch mit großer Vorfreude ihrem ersten großen internationalen Wettkampf seit über einem Jahr entgegen. Die Einzel-Europameisterschaften der Kunstturner wird unter strengen Hygienebedingungen vom 21. bis 25. April in Basel steigen. Rund 270 Athleten aus 38 Nationen werden erwartet, doch wegen der Corona-Pandemie finden diese Titelkämpfe ohne Zuschauer statt. Fans können die Wettkämpfe aber per Livestream ( www.basel2021.com) sehen und sich außerdem selbst auf eine der drei Großleinwände in der St. Jakobshalle beamen lassen.
Das vorolympische Kräftemessen ist für die Kunstturner aber die Hauptprobe für die Spiele in Tokio und damit enorm wichtig. Die deutsche Fauen-Riege wird dabei von der Stuttgarterin Elisabeth Seitz angeführt. Die 27-Jährige, 2018 WM-Dritte am Stufenbarren, hatte mit soliden Leistungen an allen vier Geräten die zweite interne Qualifikation für die Titelkämpfe in der Schweiz gewonnen. Auf Platz zwei kam Kim Bui (32). Die gebürtige Tübingerin Bui hatte den ersten Quali-Wettkampf gewonnen.
Die beiden Routiniers werden mit der erst 16 Jahre alten Chemnitzerin Emma Malewski und der 21 Jahre alten Kölnerin Sarah Voss die Reise ins Nachbarland antreten. Ob das Quartett dann auch für Olympia nominiert wird ist aber noch offen. Trotzdem wollen Elisabeth Seitz und Kim Bui auf dem Höhepunkt ihrer sportlichen Laufbahn, da sie schon ein Jahr lang von der Corona-Pandemie ausgebremst wurden, sehr wohl schon bei den kontinentalen Titelkämpfen zeigen, dass mit ihnen bei den Olympischen Spielen zu rechnen ist.
Verletzungsbedingt bei der EM noch ausgebremst ist dagegen bei den deutschen Männer der Wahlstuttgarter und Olympia-Zweite von London 2012, Marcel Nguyen. Das deutsche Sextett in Basel bilden Lukas Dauser und Felix Remuta aus Unterhaching, Andreas Toba und Glenn Trebing aus Hannover Nick Klessing aus Halle und Karim Rida aus Berlin. (GEA)