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Red Bulls Verstappen-Coup: Kampfansage an Mercedes & Ferrari

Jetzt herrscht Klarheit. Max Verstappen wird weder zu Mercedes, noch zu Ferrari wechseln nach dieser Saison. Der jüngste Grand-Prix-Gewinner bleibt bei Red Bull. Zusammen wollen sie dahin, wo das Team mit Sebastian Vettel schon mal war: Ganz oben.

Max Verstappen
Fühlt sich beim Red-Bull-Rennstall wohl: Max Verstappen. Foto: Yong Teck Lim/AP/dpa
Fühlt sich beim Red-Bull-Rennstall wohl: Max Verstappen. Foto: Yong Teck Lim/AP/dpa

Milton Keynes (dpa) - Red Bull hat eine der spannendsten Personalfragen in der Formel 1 frühzeitig beantwortet und setzt bis Ende 2023 auf Attacke-Pilot Max Verstappen.

Mit der Vertragsverlängerung sicherte sich der österreichische Formel-1-Rennstall vorzeitig die Dienste des begehrten 22 Jahre alten Niederländers, dessen Kontrakt nach der kommenden Saison ausgelaufen wäre. »Ich möchte mit Red Bull gewinnen, und unser Ziel ist es natürlich, zusammen um die Weltmeisterschaft zu kämpfen«, sagte Verstappen.

Der Coup nach Weihnachten kann getrost als Kampfansage an die Konkurrenz um Dauer-Triumphator Mercedes und Dauer-Verfolger Ferrari gewertet werden. Mit beiden Rennställen war Verstappen in der Vergangenheit auch schon mehr als einmal in Verbindung gebracht worden. Die Scuderia hatte ihrerseits einen Tag vor Heiligabend die Verlängerung des Vertrags mit Charles Leclerc bekanntgegeben. Der Monegasse ist ebenfalls 22 Jahre alt, beide gelten als Champions der Zukunft.

Verstappen wurde hinter dem sechsmaligen Weltmeister Lewis Hamilton und dessen Mercedes-Rivalen Valtteri Bottas in der vergangenen Saison bereits WM-Dritter, Leclerc Vierter - erst danach kam Sebastian Vettel im zweiten Ferrari. Dessen Zukunft bleibt ungeklärt, offen ist auch, was mit Hamilton, mit dem zuletzt Ferrari durchaus geflirtet hatte, und Bottas passiert nach der kommenden Saison.

»Ehrlich gesagt, konnten wir schwer abschätzen, was an der Geschichte zwischen Ferrari und Hamilton dran ist. Klar ist aber auch, dass Mercedes agieren muss, wenn Hamilton 2021 zu Ferrari geht«, sagte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko auto-motor-und-sport.de und meinte: »Und da wäre Max sicher die erste Adresse gewesen.«

Ob sich Red Bull den 7. Januar zur Verkündung als kleines pikantes Präsent an Hamilton zu dessen 35. Geburtstag auserkoren hat, ist ungeklärt. Er frage sich, was Hamilton wohl denke, da die jungen Ritter sich bereitmachen und seine Krone in den Blick nehmen würden, twitterte Ex-Pilot und TV-Experte Martin Brundle.

Klar ist, dass der jüngste Grand-Prix-Gewinner der Formel-1-Historie Hamilton auf dessen Weg zum siebten WM-Triumph und damit der Einstellung des Rekords von Michael Schumacher in diesem Jahr stoppen will. »Max Attacke bis 2023«, titelte Red Bull über der Mitteilung.

2015 stieg Verstappen bei Toro Rosso in die Formel 1 ein - mit gerade mal 17 Jahren. Selbstbewusst, forsch, entschlossen war Verstappen von Anfang an. Manchmal aber auch ungebremst, zu forsch, zu übermütig und aufbrausend. Verstappen ist keiner, der klein beigibt.

2016 wurde er bereits zu Red Bull befördert und feierte in Barcelona den ersten von bisher acht Grand-Prix-Siegen. Verstappen war damals 18 Jahre und 228 Tage alt. Jünger war keiner bei einem Sieg in der Motorsport-Königsklasse.

Die Vertragsverlängerung wertete Teamchef Christian Horner als »fantastische« Nachricht für den Rennstall, der von 2010 bis einschließlich 2013 mit Vettel als Fahrer die Titel in der Piloten und Konstrukteurswertung abgeräumt hatte. »Dieses langfristige Engagement zeigt, wie sehr wir aneinander glauben und dass das Beste erst noch kommt«, schrieb Verstappen am Dienstag bei Instagram.