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Pogba bewahrt Frankreich vor Fehlstart

Mit viel Glück kommt Frankreich zum WM-Auftaktsieg. Erst hilft der Videobeweis, dann Siegtorschütze Pogba. Australien verkauft sich teuer.

Kasan (dpa) - Der Jubel der hoch gehandelten Franzosen nach ihrem glücklichen Pflichtsieg zum WM-Auftakt fiel verhalten aus. Nach einem kurzen Applaus für die Fans verschwanden Siegtorschütze Paul Pogba und seine Teamkollegen schnell in den Katakomben.

Der Mittelfeldspieler hat die Equipe Tricolore mit seinem Siegtreffer (81. Minute) zum 2:1 (0:0) gegen kämpferisch starke Australier vor einem Fehlstart bewahrt. »Das war nicht leicht. Aber wir sind hier bei einer WM, jeder ist optimal vorbereitet. Die Arbeit ist getan, aber wir haben viel mehr drauf«, sagte Frankreichs Coach Didier Deschamps im ZDF.

Vor 41.279 Zuschauern in der Kasan Arena brachte Antoine Griezmann (58.) die lange Zeit enttäuschenden Franzosen nach dem ersten Videobeweis der WM per Foulelfmeter in Führung (58.). Mile Jedinak erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich für die Socceroos (62./Handelfmeter). »Wir können stolz auf unsere Leistung sein, aber die Enttäuschung über das Ergebnis steht im Vordergrund. Wir hätten einen Punkt verdient«, befand Australiens Trainer Bert van Marwijk.

Die hoch begabte Offensive um Griezmann, Kylian Mbappé und Ousmane Dembélé konnte ihr Potenzial über 90 Minuten nur andeuten und scheiterte ein ums andere Mal an der robusten australischen Abwehr. Die Socceroos waren dicht an ihrem ersten Punktgewinn bei einer WM seit acht Jahren.

Deschamps, der vor 20 Jahren mit Frankreich als Kapitän den WM-Titel gewann, schickte die jüngste französische Startelf in einem WM-Auftaktspiel seit 1930 ins Rennen. Dabei berücksichtigte der Coach neben den beiden Bundesligaspielern Corentin Tolisso (FC Bayern München) und Benjamin Pavard (VfB Stuttgart) auch den früheren Dortmunder Dembélé (FC Barcelona). Van Marwijk verzichtete in der Startelf auf den 38 Jahre alten Rekordspieler Tim Cahill, dafür liefen Mathew Leckie (Hertha BSC) und Robbie Kruse (VfL Bochum) von Beginn an auf.

Frankreichs junge Mannschaft war mit großen Erwartungen aus der Heimat in das Turnier gestartet und im insgesamt 60. WM-Spiel von Anfang an bemüht, diesem hohen Anspruch gerecht zu werden. Bei idealen Bedingungen um die 20 Grad kam der Favorit durch Mbappé, dem jüngsten WM-Spieler Frankreichs überhaupt, Pogba und Griezmann zu ersten Möglichkeiten und bestimmte gegen die Außenseiter zunächst das Geschehen. Allerdings hatten die Australier in der 17. Minute die Chance zum Führungstreffer, doch Torhüter Hugo Lloris parierte in seinem 99. Länderspiel einen von Tolisso abgefälschten Ball.

Das körperbetonte Spiel der von Mittelfeldspieler Aaron Mooy angetriebenen Socceroos und ihre große Laufbereitschaft bereiteten den jungen Franzosen zunehmend Probleme, im Angriffsspiel der Les Bleus fehlten zündende Ideen und Durchsetzungsvermögen. Australien kam zu mehr Spielanteilen und setzte den EM-Zweiten häufiger unter Druck.

Auch die taktische Umstellung im Angriff, wo der auf dem Flügel gestartete Griezmann und der in der Mitte agierende Mbappé die Positionen tauschten, brachte den Franzosen nicht mehr Schwung. Ein von Griezmann verwandelter Foulelfmeter nach Videobeweis bescherte dem Weltmeister von 1998 dann die 1:0-Führung. Doch kurz darauf unterlief Samuel Umtiti ein Handspiel im Strafraum - den Handelfmeter nutzte Jedinak zum Ausgleich für Australien, ehe Pogba doch noch den Siegtreffer erzielen konnte. Der Ball prallte dabei von der Unterkante der Latte knapp hinter die Linie.

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