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Paderborn schöpft neuen Mut im Abstiegskampf

Eintracht Frankfurt findet auch zum Abschluss der Hinrunde keinen Weg aus der Krise. Die Hessen unterliegen bei Schlusslicht SC Paderborn und bleiben im siebten Spiel in Serie ohne Sieg. Der Trainer des Bundesliga-Aufsteigers ist dennoch nicht restlos zufrieden.

SC Paderborn 07 - Eintracht Frankfurt
Paderborns Sebastian Schonlau (2.v.r) trifft per Kopfball zum 2:0. Foto: Friso Gentsch/dpa
Paderborns Sebastian Schonlau (2.v.r) trifft per Kopfball zum 2:0. Foto: Friso Gentsch/dpa

Paderborn (dpa) - Mit dem dritten Saisonsieg hat der SC Paderborn im letzten Bundesliga-Spiel des Jahres neue Hoffnung im Abstiegskampf geschöpft und zugleich die Krise von Eintracht Frankfurt zwei Tage vor Heiligabend deutlich verschärft.

Der Aufsteiger gewann verdient mit 2:1 (2:0) und verkürzte den Abstand auf Relegationsrang 16 damit auf drei Zähler. Die Eintracht blieb dagegen auch im siebten Spiel in Serie ohne Sieg und hat als Tabellen-13. nur noch drei Punkte Vorsprung auf Fortuna Düsseldorf auf Platz 16.

»Wir haben es uns selber eingebrockt und den Kampf nicht so angenommen«, sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic im TV-Sender Sky und lobte den Gegner: »Die Paderborner haben heute ein herausragendes Spiel gemacht.« Vor 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Benteler-Arena erzielten Abdelhamid Sabiri (9. Minute) und Sebastian Schonlau (41.) die Treffer für den Aufsteiger, der weiter Tabellenletzter ist. Bas Dost gelang in der 72. Minute nur noch der Anschlusstreffer für die Gäste.

»Am Ende ging es darum zu gewinnen, und das haben die Jungs gemacht. Sie haben viel dafür getan«, sagte SC-Trainer Steffen Baumgart, betonte aber auch: »Wir sind froh, dass wir 2:1 gewonnen haben, wissen aber auch, was wir besser machen müssen.«

Die Eintracht wirkte in ihrem 56. Pflichtspiel in diesem Jahr von Beginn an platt und inspirationslos. Zwar hatte Frankfurts Trainer Adi Hütter seinen Spielern nach dem 2:4 gegen Köln einen freien Tag zur Erholung gegönnt, doch am Ende eines langen Fußball-Jahres fruchtete diese Maßnahme nicht mehr. Bobic erkannte »Müdigkeit im Kopf« und monierte, dass die »Jungs zu schnell mit den Köpfen unten« seien. »Wenn du in so einem Trend bist, ist es gar nicht so einfach, den Bock wieder umzustoßen«, sagte der Ex-Profi.

Paderborn war der unbedingte Wille auf den dritten Saisonsieg dagegen vom Anpfiff weg anzumerken. Anders als in den Heimspielen zuvor war das Team von Trainer Baumgart von der ersten Minute an voll da und zeigte ein starkes Heimspiel. Baumgart hatte Sabiri für den gesperrten Sebastian Vasiliadis neben Kapitän Klaus Gjasula ins defensive Mittelfeld beordert, die ersten Akzente setzte Sabiri aber offensiv. Mit einem schönen Fernschuss überraschte der 23-Jährige Frankfurts Torwart Felix Wiedwald, der den Flatterball regungslos über sich passieren ließ.

Aber auch der frühe Rückstand wirkte auf die Eintracht nicht als Weckruf. Hinten löchrig, vorne ohne Durchschlagskraft - die Hessen traten zu keiner Zeit nicht wie ein Europapokal-Team auf. Ganz anders der Tabellenletzte. Nachdem Kai Pröger und Christopher Antwi-Adjei bei einer Doppelchance noch das 2:0 verpasst hatten, erhöhte Schonlau vier Minuten vor der Pause per Kopf für den Aufsteiger.

Erst in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs wurden die Frankfurter erstmals richtig gefährlich. Ein Freistoß von Mijat Gacinovic verfehlte aber um Zentimeter das Paderborner Tor.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Frankfurter nahezu alles schuldig. Ohne den siebenfachen Torschützen Goncalo Paciencia und Mittelfeldkämpfer Sebastian Rode, die beide nicht rechtzeitig fit geworden waren, und den gesperrten Martin Hinteregger fehlten den Hessen die Spieler, um die Mannschaft zu führen. Paderborn versäumte es aber, mit dem dritten Tor für klare Verhältnisse zu sorgen. So mussten die Ostwestfalen nach dem Anschlusstreffer von Dost noch einmal zittern, brachten den wichtigen Erfolg aber über die Zeit.

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