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Nur Bitter stark: DHB-Team mit zähem Sieg gegen Tschechien

Vor dem Spiel um den fünften EM-Platz zeigen die deutschen Handballer im abschließenden Hauptrundenspiel gegen Tschechien eine schwache Leistung. Trotzdem gelingt der Sieg vor allem dank Torwart Bitter. Aber am Samstag wartet ein deutlich stärkerer Gegner.

Johannes Bitter
Zeigte erneut eine starke Partie: Torhüter Johannes Bitter. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Zeigte erneut eine starke Partie: Torhüter Johannes Bitter. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Wien (dpa) - Die deutschen Handballer haben sich mit großer Mühe zu einem siegreichen Abschluss der Hauptrunde der Europameisterschaft durchgerungen.

Nur der erneut starke Torhüter Johannes Bitter fand beim zähen 26:22 (13:10)-Erfolg gegen Tschechien am Mittwochabend in der Wiener Stadthalle zu seiner Top-Form. Schon am Donnerstagmorgen (11.00 Uhr) fliegt die DHB-Auswahl nach Stockholm, wo es am Samstag (16.00 Uhr/ONE und sportschau.de) im Spiel um den fünften Platz gegen Portugal und damit auch gegen eine deutlich stärkere Mannschaft als Tschechien geht.

»Heute war es etwas mit Handbremse. Aber wir sind cool geblieben«, meinte Prokop im ZDF-Interview. »Am Ende zählt nur der Sieg.« Für die Olympia-Qualifikation Mitte April in Berlin nehme er »ein gutes Mannschaftsgefühl mit. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie Lust auf Handball hat. Wir gehen in die richtige Richtung.«

Bester Werfer der DHB-Mannschaft war vor rund 5500 Zuschauern Rückraumspieler Philipp Weber mit fünf Toren. »Wichtig war, dass wir uns heute ordentlich nach Stockholm verabschiedet haben«, sagte der Leipziger. Mit der bisherigen Bilanz »können wir ganz gut leben«.

Dass es in der Partie gegen die Tschechen um gar nichts mehr ging, war beiden Teams von Beginn an anzumerken. Stark präsentierte sich nur der 37-jährige Bitter, der allein vor der Pause 44 Prozent der Würfe der Tschechen mit teils spektakulären Reflexen abwehrte. Kapitän Uwe Gensheimer zeigte dagegen erneut eine schwache Leistung.

Auch seine Mitspieler fanden nur äußerst schleppend ins Spiel, was aber nicht groß ins Gewicht fiel, weil die Tschechen zu schlecht waren. Auch das verletzungsbedingte Fehlen von Abwehrspieler Patrick Wiencek machte sich zunächst nicht groß bemerkbar, weil die deutsche Mannschaft in der Defensive nicht vor große Schwierigkeiten gestellt wurde.

Aber trotzdem wurde erneut die Problemzone deutlich. Prokop hatte vor der Partie betont, dass er die Partie bereits als Vorbereitung auf das Olympia-Qualifikationsturnier im April in Berlin sieht. Und auch wenn die Tschechen international höchstens als zweitklassig einzustufen sind, unterliefen den Rückraumspielern im Positionsangriff zahlreiche technische Fehler. Auch die Chancenverwertung war nicht gut.

Allerdings dürfte es vielen Spielern schwer gefallen sein, sich für dieses Spiel zu motivieren. Angesichts des ohnehin vollen Handball-Kalenders wird sicher auch die Reise nach Schweden am Donnerstag nicht jeden Nationalspieler euphorisch stimmen. Schon am 1. Februar geht es in der Bundesliga weiter. Möglicherweise wird Prokop auch deshalb gegen die Portugiesen vermehrt die Spieler einsetzen, die bei dieser EM bislang noch nicht so häufig zum Zug gekommen sind.

Auch Linksaußen Gensheimer könnte dann eine längere Pause bekommen. Der Kapitän spielte gegen die Tschechen wieder überraschend schwach und vergab beste Gelegenheiten. »Im Moment sind sie dran, weil wir unsere klaren Chancen nicht nutzen«, sagte Prokop während einer Auszeit im ersten Durchgang. Schon in der 23. Minute nahm er Gensheimer runter und brachte erstmals Patrick Zieker. Auch in der zweiten Hälfte konnte Gensheimer nicht überzeugen. Das galt aber für fast alle Spieler der DHB-Auswahl, die sich gegen die beim Turnier überraschend starken Portugiesen nochmal steigern muss.

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