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Mathematiker Matarazzo soll den VfB in 1. Liga führen

Ein Mathematiker soll dem VfB Stuttgart die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga sichern: Pellegrino Matarazzo gibt sich vor seinen ersten Spielen als Cheftrainer eines Profiteams optimistisch. Bevor der VfB ihn verpflichtete, hatte er sich prominenten Rat geholt.

Pellegrino Matarazzo
Der neue Trainer des VfB Stuttgart bei seinem ersten Training mit dem Team: Pellegrino Matarazzo. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Der neue Trainer des VfB Stuttgart bei seinem ersten Training mit dem Team: Pellegrino Matarazzo. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Stuttgart (dpa) - Julian Nagelsmann traut Pellegrino Matarazzo die Aufgabe beim VfB Stuttgart offenbar zu. Beim einstigen Chef und Zimmerkollegen des 42-Jährigen hatten sich die VfB-Verantwortlichen versichert, dass Matarazzo der richtige Trainer für die angestrebte Bundesliga-Rückkehr ist.

»Es war schon hilfreich, seine Meinung zu hören«, sagte der VfB-Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger. Nach den bestätigenden Worten des prominenten Fürsprechers zahlte der Fußball-Zweitligist gar eine »moderate« und laut VfB-Sportdirektor Sven Mislintat »angemessene« Ablösesumme an die TSG 1899 Hoffenheim für den bisherigen Co-Trainer.

Mit dem jetzigen Leipziger Coach Nagelsmann hatte sich Matarazzo bei der Ausbildung zum Fußball-Lehrer einst das Zimmer geteilt. In der Winterpause der Saison 2017/2018 holte Nagelsmann ihn dann als Assistent zu den Hoffenheimern. »Sicherlich habe ich auch von ihm Vieles mitgenommen«, sagte der Nachfolger von Tim Walter.

Matarazzo stellte sich als »optimistischer Realist« vor und beschrieb seinen Führungsstil als kritisch, ehrlich und kommunikativ. »Ich denke nicht daran, was schiefgehen kann, sondern was wir zusammen erreichen können.«

Der Auftrag für den studierten Mathematiker aus New Jersey im stets erwartungsreichen VfB-Umfeld ist unmissverständlich: Matarazzo soll die Schwaben, derzeit Tabellendritter, bis zum Saisonende auf Platz eins oder zwei der 2. Fußball-Bundesliga führen. Dass der Druck beim VfB besonders groß ist, weiß natürlich auch Matarazzo. Und dass der Verein besonders viele Trainer verschleißt, hat ihn nicht abgeschreckt.

Matarazzo ist schon der vierte VfB-Trainer nach Markus Weinzierl, Nico Willig und Walter, seit Hitzlsperger im Februar 2019 zum Sportvorstand aufstieg. Erweist sich die riskante Verpflichtung als Fehlgriff und wird der Aufstieg im Mai verpasst, dürfte auch der Ruf des früheren Nationalspielers leiden. Wie sein Vorgänger Walter will auch Matarazzo grundsätzlich am offensiven Stil festhalten. »Ich möchte Dominanz ausstrahlen.«

Im Trainingslager in Marbella vom 10. Januar an werden vielleicht auch schon die VfB-Profis merken, dass der Trainer mit amerikanischer und italienischer Staatsbürgerschaft akribisch, strukturiert und lösungsorientiert arbeiten will. Dies sei auch von seinem Mathematik- Studium an der Ivy-League-Universität Columbia in New York hängengeblieben, sagte Matarazzo.

Weil er sich nicht vorstellen konnte, Tag für Tag im Büro zu sitzen, habe er sich nach seiner Spieler-Karriere für den Fußball als Beruf entschieden. »Ich habe ein paar Kumpels gehabt, die im Büro geschlafen haben. Ich habe gewusst, das will ich nicht - zumindest nicht sofort«, sagte Matarazzo.

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