»Ich kann mir schon vorstellen, dass manche Leute einfach verzweifelt sind und es ihre letzte Chance ist, noch weiter Tennis zu spielen«, sagte der 25-Jährige aus Furtwangen im Schwarzwald der Deutschen Presse-Agentur. Vielen würden die finanziellen Möglichkeiten fehlen, um sich als Tennisprofi etablieren zu können.
Wettmanipulationen sind vor allem auf unterklassigen Turnieren der Challenger- und Future-Ebene ein Problem. Bei Live-Wetten kann dort unter anderem auf einzelne Doppelfehler oder Aufschlagspiele gewettet werden. Auf der unteren Turnier-Ebene sei es in den ersten Jahren »eigentlich unmöglich, die Reisekosten und alles zu begleichen«, sagte der ehemalige College-Spieler Koepfer. »Ich hatte Glück, dass ich die Unterstützung von meinen Eltern und von der Uni hatte. Das hat nicht jeder.« Er selbst sei bisher nie auf Wetten angesprochen worden. Die Preisgelder bei großen Turnieren wurden zuletzt vor allem für Verlierer der ersten Runden deutlich angehoben, so auch nun wieder für die Australian Open im Januar.
Das ZDF und die Tageszeitung »Die Welt« hatten Mitte Dezember über einen weltweiten Wettskandal berichtet, in den auch ein unterklassiger deutscher Tennisspieler verwickelt worden sei. Insgesamt sollen mittlerweile mehr als 135 Spieler involviert sein, darunter auch ein Spieler aus den Top 30 der Welt.
Koepfer hatte in der vergangenen Saison mit seinem Grand-Slam-Debüt in Wimbledon und insbesondere mit dem völlig überraschenden Erreichen der Runde der besten 16 bei den US Open in New York auf sich aufmerksam gemacht. In der Weltrangliste kletterte er auf Rang 94.