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Glanzloser Pflichtsieg für deutsche Handballer über Argentinien

Die deutschen Handballer um den Dettinger Marcel Schiller mühen sich bei den Olympischen Spielen gegen Argentinien zum ersten Erfolg in der Gruppenphase. Nun geht es gegen Frankreich.

Erfolgreich
Das DHB-Team besiegte Argentinien mit 33:25. Foto: Swen Pförtner/dpa
Das DHB-Team besiegte Argentinien mit 33:25. Foto: Swen Pförtner/dpa

TOKIO. Deutschlands Handballer haben mit einem glanzlosen Pflichtsieg gegen Argentinien die ersten zwei Punkte auf dem angestrebten Weg ins Viertelfinale des Olympia-Turniers verbucht.

Beim 33:25 (14:13) konnte die DHB-Auswahl in Tokio nicht an die starke Leistung bei der unglücklichen 27:28-Niederlage zum Auftakt gegen Europameister Spanien anknüpfen. »Die Erleichterung ist groß, dass wir jetzt im Turnier angekommen sind«, sagte Bundestrainer Alfred Gislason. »Wir wussten, dass es kein leichtes Spiel wird.« Beste Werfer für das DHB-Team waren Rechtsaußen Timo Kastening und Linksaußen Marcel Schiller mit jeweils sieben Toren.

200. Länderspiel von Gensheimer

Kapitän Uwe Gensheimer erlebte in seinem 200. Länderspiel einen frustrierenden Kurzauftritt. Der Linksaußen saß zunächst nur auf der Bank und kam Mitte der zweiten Halbzeit für einen Siebenmeter, den er dem argentinischen Torwart an den Kopf warf. Dafür gab es die Rote Karte. »Klar ist das unglücklich, aber wir haben das Spiel gewonnen. Es wäre nur schlimm gewesen, wenn es anders ausgegangen wäre«, sagte Gensheimer.

Im dritten Vorrundenspiel am Mittwoch gegen Rekord-Weltmeister Frankreich, der zuvor Brasilien mit 34:29 bezwang, darf der 34-Jährige wieder mitwirken. Gislason nahm es daher gelassen: »Es ist natürlich hart für ihn, dass das 200. Länderspiel so ablief. Aber er war selber schuld.«

Zu ungewohnt früher Stunde verschlief die deutsche Mannschaft den Start. Statt des erhofften spielerischen Feuerwerks gab es viele Fehlwürfe und technische Fehler. So dauerte es fast fünf Minuten, ehe Kastening das erste Tor erzielte. Besser wurde es danach zunächst nicht. Im Gegenteil: Gegen die kompakten und kampfstarken Südamerikaner, die zum Auftakt gegen Frankreich mit 27:33 verloren hatten, fand die deutsche Mannschaft im Angriff kaum Lösungen. Da auch die Abwehr viele Lücken aufwies und Torwart Andreas Wolff von seinen Vorderleuten oft allein gelassen wurde, lag die DHB-Auswahl Mitte der ersten Halbzeit mit drei Toren zurück.

Steigerung nach verschlafenem Start

Erst nach 22 Minuten gelang dank eines 4:0-Laufs zum 9:8 die erste Führung, die bis zur Pause Bestand hatte. Zwar lief es immer noch nicht rund im deutschen Team, das nun aber zumindest beim Abschluss etwas effizienter agierte. »Wir nehmen leider zu oft das schleppende Tempo der Argentinier an. Wenn wir das machen, sind wir nicht souverän«, kritisierte DHB-Sportvorstand Axel Kromer aus Mössingen zur Halbzeit.

Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten zu Beginn der zweiten Halbzeit gewann der Olympia-Dritte von Rio langsam die Oberhand. Gislason, der seine Schützlinge von der Seitenlinie aus immer wieder anfeuerte, sah nun eine deutliche Steigerung. Im Angriff wurde mehr Druck gemacht und die Abwehr stand wesentlich stabiler als in Hälfte eins. Mitte der zweiten Halbzeit konnte sich die DHB-Auswahl dann entscheidend absetzen und brachte den Sieg sicher ins Ziel. (dpa)

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