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Geschichte über Fußballfans, die im falschen Frankfurt landen, ist ein Fake

Statt nach Frankfurt am Main reisen zwei Benfica-Fans angeblich nach Frankfurt an der Oder. Viele User im Netz halten das Ganze für einen Fake. Und sie sollten recht behalten.

REUTLINGEN. Es ist ein gebrauchter Tag für viele Portugiesen. Benfica Lissabon verliert mit 0:2 bei Eintracht Frankfurt und verspielt damit seinen 4:2-Vorsprung aus dem Hinspiel. Die Fans trauern dem verpassten Halbfinaleinzug in der Europa-League hinterher, doch niemand scheint so enttäuscht zu sein wie Álvaro Oliveira.

Der Benfica-Fan will zusammen mit seinem Kumpel das Spiel in Frankfurt im Stadion verfolgen. Mit dem Auto soll es von Portugal über Paris nach Hessen gehen. So scheint es jedenfalls. Mit Fotos und Videos dokumentieren sie ihre Fahrt auf Instagram. Ein Bild zeigt Álvaro Oliveira wie er vor dem Ortsschild in Frankfurt (O) posiert. »Wir sind in Frankfurt angekommen«, steht darunter. Während die meisten Deutschen schon auf diesem Bild den fatalen Fehler erkennen, fällt das den beiden Fans erst auf, als sie nach 26 Stunden Fahrt am Stadion der Freundschaft in Frankfurt/Oder aussteigen. Stille, kein Mensch ist zu sehen, auf dem Parkplatz steht so gut wie kein Auto. »Wir sind gearscht«, schreibt Álvaro Oliveira.

Mit ihrer Irrfahrt haben die zwei Portugiesen für einen großen Lacher aber auch für Irritationen im Netz gesorgt. Mitleid, Häme, Tipps - unter den Kommentaren der User findet sich so ziemlich alles. Auch Menschen, die die Echtheit der Geschichte anzweifeln. Sogar ins Fernsehen haben es die beiden geschafft. Am Ende der Live-Übertragung des Fußballspiels auf der Streaming-Plattform DAZN erklärt Álvaro Oliveira kurz per Videotelefonie, wie es zu dem Irrtum kommen konnte: Das Navi war schuld. Der Moderator ist sichtlich bemüht, sich ein Lachen zu verdrücken. »Wir wollen nicht schadenfroh sein und freuen uns lieber mit den Frankfurtern«, sagt er.

Einige halten den Fauxpass schon früh für einen Fake. Die Fans würden keine echten Benfica-Trikots tragen, außerdem sei bei der geposteten Route schon ersichtlich gewesen, dass sie ins falschen Frankfurt reisen. Mittlerweile stellte sich heraus: Die Geschichte von der Irrfahrt war tatsächlich gefälscht. Wie die Onlineportale T-Online und Watson berichten, habe es sich bei der Aktion um ein Marketing-Gag für das Magazin »11 Freunde« gehandelt. Alvaro Oliveira sei in Wirklichkeit Schauspieler, lebe in Berlin und heiße Marcelo Rodrigues. Auf dem Instagram-Account, dem die Geschichte entstammt, wurde gegen 15 Uhr ein Foto mit der Mai Ausgabe von »11 Freunde« veröffentlicht. Daneben der Satz: Eines der wenigen Magazine, denen du vertrauen kannst. Die Insta-Story mit den Bildern der angeblichen Tour wurde um einige Slides ergänzt. Darauf sind einige Internetseiten zu sehen, die über Alvaro Oliveira alias Marcelo Rodrigues berichtet haben. »Was für ein verrückter Tag - aber ich habe es ins deutsche Fernsehen geschafft«, heißt es am Schluss. (GEA)