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Früherer Uefa-Präsident Platini in Polizeigewahrsam

Anfang Juni ätzte Michel Platini noch gegen Fifa-Präsident Infantino und brachte sich damit selbst wieder ins Gespräch - nun steht der Franzose ungewollt im Mittelpunkt. Es geht mal wieder um die umstrittene WM-Vergabe an Katar.

Michel Platini
Soll in Polizeigewahrsam genommen worden sein: Michel Platini. Foto: Sebastien Nogier/EPA File
Soll in Polizeigewahrsam genommen worden sein: Michel Platini. Foto: Sebastien Nogier/EPA File

PARIS. Der für alle Fußballaktivitäten gesperrte frühere Uefa-Präsident Michel Platini ist laut einem Agenturbericht von der französischen Polizei in Gewahrsam genommen worden, bestätigten Justizkreise der Deutschen Presse-Agentur in Paris, zuvor hatten französische Medien darüber berichtet.

Hintergrund sei eine Ermittlung zu der umstrittenen WM-Vergabe nach Katar, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf namentlich nicht genannte Justiz-Quellen. Die zuständige Staatsanwaltschaft war drei Tage vor Platinis 64. Geburtstag zunächst nicht für eine Bestätigung zu erreichen.

Platini war von der Fifa-Ethikkommission 2015 zunächst für acht Jahre für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt worden, der Bann wurde später auf vier Jahre reduziert. Grund war eine dubiose Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken, die er 2011 von Ex-Fifa-Chef Joseph Blatter erhalten hatte. Laut Blatter und Platini handelte es sich um eine verspätete Honorarzahlung für Platinis Fifa-Arbeit in den Jahren 1998 bis 2002.

Platini galt vor seiner Sperre als Favorit auf die Nachfolge von Blatter als Fifa-Präsident. Nach seinem Ausschluss setzte sich überraschend sein ehemaliger enger Vertrauter Gianni Infantino bei der Wahl zum Weltverbands-Boss durch. Platinis Sperre läuft im Oktober 2019 aus. Ob der ehemalige Weltklasse-Spieler wieder in die Sportfunktionärswelt zurückkehren kann, ist nun offener denn je.