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Doppel mit Feuerwehrfrau - Tennisstars sammeln Geld

Vor Beginn der Australian Open kommen bei Benefizspielen fast fünf Millionen australische Dollar für Betroffene der Buschfeuer zusammen. Auf dem Platz stehen nicht nur Tennisprofis.

Gemischtes Doppel
Tennisstar trat beim Benefizspiel zu Gunsten der Opfer der Buschbrände in Australien gemeinsam mit der Feuerwehrfrau Deb Boirg im Doppel an. Foto: Scott Barbour/AAP/dpa
Tennisstar trat beim Benefizspiel zu Gunsten der Opfer der Buschbrände in Australien gemeinsam mit der Feuerwehrfrau Deb Boirg im Doppel an. Foto: Scott Barbour/AAP/dpa

Melbourne (dpa) - Deb Boirg umarmte Rafael Nadal und schaute ungläubig, aber mit breitem Grinsen ins jubelnde Publikum. »So aufregend«, sagte die Feuerwehrfrau nach ihrem Auftritt in der Melbourner Rod-Laver-Arena.

In einem Benefizspiel zugunsten der Opfer der verheerenden Buschbrände hatte sie im Doppel an der Seite des Weltranglisten-Führenden gegen den deutschen Tennis-Star Alexander Zverev und die Dänin Caroline Wozniacki gespielt - und sogar gepunktet. Die Zuschauer feierten sie überschwänglich.

Bei den Benefizspielen sind nach Angaben der Organisatoren der Australian Open fast fünf Millionen australische Dollar, umgerechnet rund drei Millionen Euro für die Betroffenen der verheerenden Buschbrände in Australien erlöst worden. An der »Rally for Relief« nahmen auch Roger Federer, Novak Djokovic, Serena Williams oder Naomi Osaka teil. »Großartig« nannte der dreimalige Wimbledonsieger Boris Becker in den sozialen Netzwerken das Engagement der Top-Athleten.

»Ich bin glücklich, wenn ich mit meiner Zeit und meinem Geld helfen kann«, sagte der 23-malige Grand-Slam-Turniersieger Federer. Zusammen mit Nadal spendete der Schweizer 250.000 australische Dollar. Unter den knapp 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena waren auch Feuerwehrleute. Wegen Regens war das Dach über dem Stadion geschlossen worden, die Qualifikations-Partien auf den Außenplätzen für das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres wurden auf Donnerstag vertagt.

Eine Verschiebung des Turniers, das am Montag beginnen soll, scheint derzeit ausgeschlossen. »Nach den aktuellen Informationen ist die Wettervorhersage gut«, sagte Turnierdirektor Craig Tiley und betonte: »Wir erwarten keine Verzögerungen, und wir haben zusätzliche Maßnahmen getroffen, um sicherzustellen, dass die Australian Open wie geplant ablaufen können.« Tags zuvor hatten Profis während der Qualifikation und bei einem Einladungsturnier in Melbournes Stadtteil Kooyong angesichts der durch den Rauch belasteten Luft über Atemprobleme, Husten und Schwindel geklagt.

Djokovic hatte zuletzt mit Sorge auf die Entwicklungen geblickt und zu Bedenken gegeben, dass eine schlechte Luftqualität gesundheitliche Folgen für die Spieler haben könnte. Er forderte die Veranstalter auf, auch einen späteren Start der Australian Open in Erwägung zu ziehen. Ein zweitklassiges Challenger-Turnier war bereits von der Hauptstadt Canberra nach Bendigo verlegt worden.

Angesichts der Buschbrände zeigen sich viele Tennisstars spendabel. Der australische Profi Nick Kyrgios hatte mit einem Aufruf den Anfang gemacht: 125 Euro für jedes Ass, das er bei den Spielen der Folgewochen schlägt, hatte er auf Twitter versprochen. Zahlreiche Profis waren dem Vorbild gefolgt. Knapp 450.000 Euro werde die ATP im Namen der Spieler spenden, sagte Djokovic am Sonntag am Ende des ATP Cups. Montag hat auch der Tennis-Weltverband (ITF) zusammen mit den Grand-Slam-Turnieren in Frankreich, England und den USA eine Spende von rund 360.000 Euro angekündigt.

Auch australische Fußballer und Golfer wollen spenden. Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton teilte mit, er werde eine halbe Million Dollar für lokale Feuerwehren und zur Hilfe für Tiere zur Verfügung stellen. »Es bricht mir das Herz«, schrieb er auf Twitter zur den Bränden.

In der Küstenstadt Melbourne war die Luft durch den Rauch so schlecht, dass sich am Morgen mehr als 100 Menschen wegen Atembeschwerden bei der Notfallambulanz meldeten. Am Flughafen gab es Verspätungen. Die heftigen Buschbrände wüten seit Monaten vor allem im Südosten Australiens, nach Angaben der Regierung starben 28 Menschen.

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