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Die Lehren aus dem Großen Preis von Großbritannien

Zumindest in diesem Jahr dürfte es mit Sebastian Vettels fünftem WM-Titel nichts werden. Das punktlose Desaster in Silverstone trifft den Ferrari-Star schwer, der alte dürfte auch der neue Champion sein.

Dominator
Lewis Hamilton scheint auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung unaufhaltbar. Foto: James Gasperotti/ZUMA Wire
Lewis Hamilton scheint auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung unaufhaltbar. Foto: James Gasperotti/ZUMA Wire

SILVERSTONE. Lewis Hamilton steuert seinem sechsten WM-Titel in der Formel 1 unaufhaltsam entgegen, während Sebastian Vettel am Tiefpunkt angelangt ist.

Der Ferrari-Star hat nach zehn von 21 Saisonrennen zwar rechnerisch noch alle Chancen auf den Gewinn der Weltmeisterschaft, die erdrückende Dominanz von Mercedes lässt eine Wende jedoch äußerst unrealistisch erscheinen. Auch in Silverstone war die Scuderia den Silberpfeilen unterlegen.

HAMILTON KANN SICH NUR SELBST STOPPEN

Wer soll Lewis Hamilton auf dem Weg zu seinem sechsten WM-Titel aufhalten? Im zehnten Saisonlauf gab es für den Briten Sieg Nummer sieben. Wirklich gefährdet war dieser nie, obwohl Stallrivale Valtteri Bottas zum Auftakt noch sehr gut mithielt. Mit nun 223 Punkten liegt der 34-Jährige einsam an der Spitze der Gesamtwertung. Auch bei seinem Heimspiel leistete sich der fünfmalige Champion keinen Fehler und fuhr anschließend mit der britischen Flagge in der Hand eine Ehrenrunde. Bottas (184) kann aber ebenso wenig mithalten wie die nicht immer starke Konkurrenz von Ferrari und Red Bull.

VETTEL BLEIBT UNTER DRUCK FEHLERANFÄLLIG

Wenn er liefern muss, leistet sich Sebastian Vettel schwerwiegende Fehler. Nicht das erste Mal patzte der viermalige Weltmeister am Sonntag auf dem traditionsreichen Highspeedkurs unter großem Druck. Aufgrund einer Fehleinschätzung raste der Heppenheimer Max Verstappen ins Heck und verschenkte durch den vermeidbaren Crash wichtige WM-Punkte. Erstmals seit fast einem Jahr blieb er in England als 16. ganz ohne Zähler und musste hinterher zugeben: »Ich habe mein Rennen selbst zerstört.« Rang vier im Gesamtklassement ist nach dem Geschmack des Hessen zweifelsohne viel zu wenig.

LECLERC VOR DER WACHABLÖSUNG?

Als klare Nummer zwei ging Youngster Charles Leclerc bei Ferrari in seine erste Saison. Der 21 Jahre alte Monegasse landete nun das dritte Rennen in Folge vor dem routinierten Vettel und schaffte es in Silverstone als Dritter wieder aufs Podest. Sein erster Karrieresieg scheint nur eine Frage der Zeit. Teamchef Mattia Binotto hatte schon vor dem Wochenende angekündigt, die Scuderia werde den internen Zweikampf der beiden Piloten genau beobachten. Möglich scheint, dass Leclerc künftig freier fahren darf und beide gleichgestellt werden. In der WM-Wertung liegt Leclerc nur noch drei Punkte hinter Vettel.

VERSTAPPEN UND RED BULL SIND WIEDER DRAN

In Österreich konnte Max Verstappen vor zwei Wochen noch gewinnen, auch in England fuhr sein Red-Bull-Team um die Podestplätze mit. Erst der Rammstoß von Vettel nahm den 21 Jahre alten Niederländer aus dem Rennen, als der Ferrari-Fahrer ihn auf Position drei liegend von der Strecke schoss. »Ich bin zufrieden, es danach noch auf Platz fünf geschafft zu haben. Es ist natürlich schade, dass wir nicht das Resultat erzielen konnten, das wir verdient gehabt hätten«, sagte Verstappen, dem ein weiterer Podestplatz verwehrt blieb. (dpa)

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