Shanghai (dpa) - Die Pole-Serie von Konkurrent Mercedes in Shanghai hat Sebastian Vettel schon beendet, jetzt will der Ferrari-Star auch die Siegesserie des Weltmeister-Teams beim Großen Preis von China reißen lassen.
Der viermalige Formel-1-Weltmeister hat mit der Pole Position für das dritte Saisonrennen heute die besten Voraussetzungen dazu.
SERIEN: Erstmals nach sechs Jahren steht kein Mercedes auf Startplatz eins. Nach dem Rennen in Bahrain vor einer Woche bilden erneut Vettel und sein finnischer Teamkollege Kimi Räikkönen die erste Reihe. Das Mercedes-Duo Valtteri Bottas und Titelverteidiger Lewis Hamilton müssen von den Positionen drei und vier aus versuchen, die roten Rivalen anzugreifen. In den vergangenen vier Jahren gewann jedes Mal ein Mercedes das Rennen im Reich der Mitte, allein drei Mal Hamilton.
WETTER: Der Rückstand von über einer halben Sekunde auf die Ferraris in der Qualifikation hat im Mercedes-Lager für Nachdenklichkeit gesorgt. Teamchef Toto Wolff und die Piloten klagten darüber, dass bei Luft-Temperaturen von zwölf Grad und einer Streckentemperatur von 15 Grad die Reifen nicht auf Betriebstemperaturen kamen. Wolff und seine Strategen setzen darauf, dass es am Sonntag 20 Grad warm wird und entsprechend höher auch die Streckentemperatur ist. »Ich hoffe, dass wir das Richtige tun und im Rennen schneller sind als Ferrari«, sagte er.
STÄRKE: Selbstbewusst wie zu besten Red-Bull-Zeiten tritt Vettel nach seinen Siegen in den ersten beiden Saisonrennen auf. War der Erfolg in Melbourne noch glücklich, zeigte der Triumph in Bahrain den Ferrari-Aufschwung. Die Qualifikation in Shanghai geriet dann zu einer Demonstration der Stärke der Scuderia und Vettel.
CRASH-GEFAHR: Über das umstrittene Überholmanöver von Max Verstappen gegen Hamilton in Bahrain wurde in Shanghai noch lange diskutiert. Das niederländische Top-Talent von Red Bull steht unter besonderer Beobachtung. Und ausgerechnet jetzt droht im Rennen wieder Crash-Gefahr zwischen dem 20-Jährigen und dem Weltmeister. Verstappen steht auf Startplatz fünf ganz in der Nähe von Hamilton. Und die erste Kurve nach dem Start ist eng. Schnell kann der Handshake der beiden Kontrahenten in Shanghai wieder vergessen sein.
STATISTIK: In dem Rennen können Vettel und Hamilton einige Meilensteine erreichen. Gewinnt Vettel, wäre es der 50. Sieg seiner Karriere. Er wäre der vierte Fahrer nach Rekordgewinner Michael Schumacher (91 Siege), Hamilton (62) und Alain Prost (51), der diese Marke erreichen würde. Rein statistisch würde er bei einem Sieg auch als Weltmeister feststehen. In der Geschichte der Formel 1 seit 1950 holten alle Fahrer, die die ersten drei Saisonrennen gewannen, in dem Jahr auch den WM-Titel. Einen Rekord würde Hamilton aufstellen, wenn er unter die ersten Zehn fährt. Er würde dann im 28. Rennen nacheinander Punkte sammeln und damit Räikkönen übertrumpfen.