Logo
Aktuell Formel 1

Darüber wird auch im Fahrerlager von Monza geredet

Nachfolger von Sebastian Vettel bei Ferrari: Das klang für Carlos Sainz verlockend. Bereut er aber mittlerweile seine Entscheidung? Und wird das Verbot des sogenannten Party-Modus Formel-1-Branchenprimus Mercedes schon in Monza tatsächlich einbremsen?

Sebastian Vettel
Sebastian Vettel. Foto: Luca Bruno/AP/dpa
Sebastian Vettel.
Foto: Luca Bruno/AP/dpa

MONZA. Ferrari erlebt ein schwieriges Formel-1-Heimspiel in Monza. Der rote Rennwagen fährt nur hinterher, und die Ränge auf dem Hochgeschwindigkeitskurs werden in Corona-Zeiten auch nicht voll sein.

Es gibt aber noch weitere Gesprächsthemen vor dem achten Grand Prix der Saison am Sonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky).

VETTEL ALS TEAMCHEF?
Was macht Sebastian Vettel jetzt? Der Ferrari-Pilot hat noch keine Entscheidung über seine Zukunft öffentlich gemacht. Fest steht seit Mai nur, dass er die Scuderia nach sechs Jahren verlassen muss. Wie wäre es, wenn er als Teamchef in der Formel 1 einsteigen würde? »Ich bin dafür zu jung«, sagte der 33-Jährige amüsiert. Man wisse aber nie, was passiert. »Aber auch wenn man selbst ein Team führt, ist der Einfluss begrenzt, weil man sich an Reglements halten muss«, erläuterte der viermalige Weltmeister. Was seine eigene Zukunft angeht, müsse man noch »eine Weile« warten.

BEREUT SAINZ DEN FERRARI-WECHSEL?
Es klang toll. Carlos Sainz verlässt McLaren und wird ab der kommenden Saison Nachfolger von Sebastian Vettel bei Ferrari. Doch während McLaren im vorderen Mittelfeld kämpft, ist die Scuderia nach hinten durchgerutscht. Besserung? Nicht in Sicht. »Ich fühle mich mit der Entscheidung sehr wohl«, beteuerte der 26-jährige Sainz, der »100 Prozent Vertrauen« in die Ferrari-Mitarbeiter hat. »Wenn ich 100 Mal die Chance bekäme, würde ich jedes Mal aufs Neue ja sagen.«

CLAIRE UND FRANK WILLIAMS GEHEN
Mehr als 40 Jahre führten Mitgründer Frank Williams und später seine Tochter Claire als Co-Teamchefin den englischen Traditionsrennstall. Nach dem Monza-Wochenende tritt die Familie bei Williams ab, das Team gehört längst einer US-Investmentgesellschaft. »Es ist schade, dass dieses Kapitel endet. Das Erbe wird aber bleiben«, sagte Lewis Hamilton und lobte Frank Williams ob dessen Ehrlichkeit. Auch Sebastian Vettel beschlich etwas Wehmut, 2005 hatte er in einem Williams-BMW erstmals Tests absolviert. »Frank sah nicht überzeugt aus«, erinnerte er sich lachend. »Williams verbinde ich mit viel Erfolg und großartigen Auftritten in den 90ern.«

ARRIVEDERCI PARTY-MODUS!
Von Monza an dürfen die Fahrer nur noch eine Motoreneinstellung für die Qualifikation und das Rennen nutzen. Vor allem Mercedes profitierte bislang vom sogenannten Party-Modus, der auf einer Runde zusätzliche Leistung freigab. Werden die Silberpfeile in Italien aber tatsächlich etwas eingebremst? »In der Qualifikation wird es einen kleinen Unterschied ausmachen«, mutmaßte Valtteri Bottas. »Es scheint aber so, dass wir insgesamt eine bessere Zeit im Rennen haben werden, wenn wir nur einen Modus nutzen.« (dpa)