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Bayerns Weihnachtsmann heißt Zirkzee - Neuers Kampfansage

Der Weihnachtsmann in München ist 18 Jahre alt, 1,93 Meter groß und Holländer. Joshua Zirkzee sorgt für eine »verrückte Geschichte« zum Jahresabschluss. Hansi Flick darf weiter als Cheftrainer zur Jagd auf Herbstmeister Leipzig blasen. »Wir sind besser«, tönt der Kapitän.

Joshua Zirkzee
Erneut der gefeierte Mann beim FC Bayern: Sturm-Youngster Joshua Zirkzee. Foto: Matthias Balk/dpa
Erneut der gefeierte Mann beim FC Bayern: Sturm-Youngster Joshua Zirkzee. Foto: Matthias Balk/dpa

München (dpa) - Die rot-weiße Weihnachtsmann-Mütze kleidete beim besinnlichen Schlussbild des FC Bayern auf dem Arena-Rasen keinen Münchner Fußballstar so passend wie Joshua Zirkzee.

Mit seiner zweiten spektakulären Tor-Bescherung sorgte das Sturm-Juwel beim zähen 2:0 gegen einen lange wehrhaften VfL Wolfsburg dafür, dass der deutsche Dauermeister mit dem vor der Weiterbeschäftigung stehenden Trainer Hansi Flick in der Bundesliga-Rückrunde voller Optimismus zur Jagd auf RB Leipzig und den achten Titel am Stück blasen kann.

Vier Punkte rettete Flicks Super-Joker dem personell dezimierten Bayern-Ensemble mit seinen ersten zwei Torschüssen in der Bundesliga beim 3:1 in Freiburg und im letzten Spiel des Kalenderjahres. Vier Punkte beträgt auch der Rückstand auf den Herbstmeister. »Das ist machbar«, urteilte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Kapitän Manuel Neuer tönte sogar: »Leipzig ist sehr stark. Aber wenn wir unseren Stiefel runterspielen, sind wir die bessere Mannschaft.«

National und auch international in der Champions League wollen die Bayern nach dem kurzen Weihnachtsurlaub attackieren. »Wir sind wieder eine Mannschaft, vor der der Gegner Angst hat«, prahlte Neuer.

Zum Abschluss der mit 33 Punkten schwächsten Hinrunde seit 2010 benötigten die Münchner aber erneut den 18-jährigen Zirkzee als Matchwinner. »Die Geschichte ist schon sehr verrückt. Er hat uns jetzt zweimal gerettet«, sagte Nationalspieler Joshua Kimmich.

Und wie? Über 80 Minuten waren müde Bayern angelaufen und immer wieder an VfL-Torwart Koen Casteels gescheitert. Dann leuchtete in der Wechselzone die Tafel mit der Nummer 35 auf. »Klar, denkt man, geht es nochmal wie in Freiburg aus?«, schilderte Flick seine Hoffnung. 150 Sekunden später war das Münchner Weihnachtsmärchen perfekt. Wie in Freiburg, wo Zirkzee nach 104 Sekunden traf, führte seine erste Ballberührung wieder zum Torerfolg. Und wie am Mittwoch legte Serge Gnabry prompt nach. »Es ist einfach eine wunderbare Geschichte für ihn und für uns«, kommentierte Flick.

Die Gier des Torjägers entlud sich in Zirkzees spielentscheidender Aktion. »Er nimmt Serge fast schon den Ball weg«, staunte Kimmich über die »Entschlossenheit« des holländischen Youngsters, der dem ebenfalls schussbereiten Gnabry zuvorkam und mit rechts traf. »Das war schon richtig von ihm. Er kam von der besseren Position her. Da ist es keine Frage des Alters, oder wie viele Spiele man gemacht hat«, urteilte Neuer: »Auf dem Platz brennt er und ist sehr präsent.«

Zu Weihnachten dürfen sich die Bayern-Bosse dazu beglückwünschen, den 1,93 Meter großen Zirkzee schon im September langfristig bis 2023 vertraglich gebunden zu haben. »Mein großes Ziel ist es, irgendwann für die erste Mannschaft zu spielen«, sagte das Talent damals.

Drei Monate später absolvierte Bayerns Weihnachtsmann nicht nur die ersten Liga-Minuten, sondern erzielte auf Anhieb seine ersten Tore. Sprechen durfte Zirkzee darüber auch am Samstag nicht. »Wir müssen behutsam mit dem Jungen umgehen«, sagte Flick. Die Bayern schirmen ihre Talente nach ersten Großtaten stets vor den Medien ab, das war schon bei Bastian Schweinsteiger oder Toni Kroos so.

Ob Zirkzee am Anfang einer ähnlichen Karriere steht, kann niemand voraussagen. Urplötzlich haben die Bayern aber einen Backup für Robert Lewandowski, der sich gleich nach dem Spiel einer Operation an der linken Leiste unterzog, aber nur kurz pausieren muss. Anders Javi Martínez: Der Spanier ist nach einer schweren Muskelverletzung der nächste wochenlange Ausfall in der Abwehr des Rekordmeisters.

Die Winterpause kommt den Bayern gerade recht. »Die Jungs sind müde. Man muss ihnen die zwei Wochen gönnen«, sagte Salihamidzic. Am 4. Januar geht es im Trainingslager in Katar wieder los - und das weiter mit Flick als Chefcoach. Am Sonntag wollte Salihamidzic zusammen mit Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Kovac-Nachfolger Flick die letzten »Details« für eine mindestens bis Saisonende ausgedehnte Fortsetzung verabreden. »Es liegt ja auf der Hand, dass wir wirklich sehr zufrieden sind mit der Arbeit und wie sich die Mannschaft in den letzten Wochen präsentiert hat«, verkündete Salihamidzic vorab.

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