MÜNCHEN. Der FC Bayern freut sich auf den zweiten Spieltag im Lieblings-Wettbewerb. Nach dem 4:0 zum Auftakt der neuen Saison in der Champions League steht für den Titelverteidiger an diesem Dienstag (18.55 Uhr/DAZN) das Auswärtsspiel bei Lokomotive Moskau an.
»Die Champions League ist etwas Besonderes, und wir wollen auch versuchen, dass wir dieses Jahr möglichst erfolgreich sind«, sagte Trainer Hansi Flick.
Der deutsche Fußball-Rekordchampion will in Europas Eliteliga die Rekordserie von zwölf Siegen am Stück ausbauen. »Wir fühlen uns aktuell sehr stark. Aber wie wir uns jetzt fühlen, wird uns im März und April nicht weiterhelfen«, sagte Thomas Müller, als er nach den Aussichten für eine erfolgreiche Titelverteidigung gefragt wurde. »Ich traue es dem Verein und uns absolut auch dieses Jahr zu.«
BAYERN-PERSONAL: Nach der Aufregung um einen positiven Corona-Test von Serge Gnabry ist dieser nach einer Reihe negativer Tests zurück. Für Flick ist der Nationalspieler gleich ein Startelf-Kandidat. »Wir sind froh, dass er wieder da ist«, sagte Flick. Froh sind die Bayern auch über die dank Neuzugängen erreichte Breite in ihrem Kader. »Die Spieler, die wir dazu bekommen haben, haben super Qualitäten«, sagte Müller. »Wir fühlen uns da gut aufgestellt.«
CORONA-SITUATION VOR ORT: Russland ist ein Risikogebiet, beunruhigt reiste Müller aber nicht dorthin. Man befinde sich in »einer Blase«, sagte Müller. »Ich wüsste nicht, wo da für uns als Mannschaft eine Gefahr lauern sollte.« Ähnlich wie in Deutschland steigt auch im flächenmäßig größten Land der Erde die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus seit Wochen rasant. Landesweit mehr als 17.000 neue Fälle waren es am Montag. Mehr als 1,5 Millionen Menschen haben sich der offiziellen Statistik zufolge seit Beginn der Pandemie infiziert. Allerdings wird in dem Land mit mehr als 144 Millionen Menschen auch von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen. Mehr als 26.000 Menschen starben.
AUSGANGSLAGE: Nach dem 4:0 zum Start gegen Atlético Madrid wollen die Münchner die Spitzenposition in ihrer Gruppe festigen. Moskau startete mit einem 2:2 beim RB Salzburg in die Gruppenphase. »Das Spiel in Salzburg war gut und ein 2:2 in Salzburg ist schon ein sehr gutes Ergebnis«, sagte Flick.
TERMIN-HATZ: Spiel auf Spiel folgt für die Bayern, die nicht jammern. »Ich bin der Meinung, dass jeder, der im Leistungssport unterwegs ist, einen gewissen Anspruch an sich selbst haben muss. Und wenn du beim Klassenprimus bist, muss der eigene Anspruch sehr hoch sein«, sagte Müller. Im Leistungssport gehe man nur ganz selten »mit dem federleichten Gefühl« in die Wettkämpfe, sagte der 31-Jährige. »Es geht meistens darum, mit dem, was man hat, bestmöglich umzugehen.«
GEGNER: In der Liga musste der dreimalige russische Meister nach zuletzt vier Siegen in Folge am vergangenen Samstag beim 1:2 gegen Rotor Wolgograd einen Rückschlag hinnehmen. »Wir müssen an den Sieg glauben. Oft heißt es, dass auch ein Unentschieden ein gutes Ergebnis ist, aber wir wollen die drei Punkte«, sagte Trainer Marko Nikolic. »Bayern ist aber sehr gefährlich. Sie haben schnelle Offensivspieler und sind bei Standards gefährlich.«
BILANZ: Im Jahr 1995 trafen die beiden Clubs bereits einmal aufeinander, im UEFA-Pokal. Nachdem die Münchner das Hinspiel zu Hause mit 0:1 verloren hatten, machten sie zwei Wochen später in Moskau den Einzug in die zweite Runde perfekt. Stürmer Jürgen Klinsmann traf beim 5:0 doppelt. (dpa)