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0:4 gegen RB Leipzig: VfB Stuttgart wird im ersten Auswärtsspiel vorgeführt

RB Leipzig betreibt nach dem schwachen Saisonstart Wiedergutmachung. Und wie! Die Sachsen glänzen gegen den überforderten VfB Stuttgart mit tollem Fußball und sehenswerten Toren.

RB Leipzig - VfB Stuttgart
Die Leipziger jubeln über ein Tor. Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Die Leipziger jubeln über ein Tor. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

LEIPZIG. Nicht wirklich eine Chance in Leipzig, das erste Auswärtsspiel der noch jungen 59. Bundesliga-Saison ging für den VfB Stuttgart am Freitagabend zum Auftakt des zweiten Spieltages klar mit 0:4 (0:1) gegen den hohen Favoriten verloren. Im Duell der beiden US-amerikanischen Trainer Pellegrino Matarazzo und Jesse Marsch fand Marsch die besseren Antworten auf die Stuttgarter Fragen. Dominik Szoboszlai sorgte in der 38. Minute für das 1:0, Emil Forsberg erhöhte kurz nach der Halbzeit auf 2:0, ehe erneut Szoboszlai mit einem Freistoß (52.) für die Entscheidung sorgte. Ohne dass Stuttgart wirklich eine Chance gehabt hätte. In der 65. Minute traf Andre Silva per verwandeltem Handelfmeter zum 4:0.

Matarazzo nominierte im Angriff erneut Hamadi Al Ghaddioui und Mateo Klimowicz, wie er es am Vortag angekündigt hatte. Auch in der defensiven Dreierkette gab es keine Veränderungen gegenüber dem 5:1 am ersten Spieltag gegen Greuther Fürth. »Wir müssen in Leipzig ans Limit gehen«, forderte der Italo-Amerikaner. Aber seine Mannschaft fand gegen den hohen Favoriten nie eine Einstellung, die Offensive der Mannschaft von Jesse Marsch war zu intensiv, die Angriffsbemühungen der Stuttgarter scheiterten oft schon im Ansatz. Marsch verzichtete erneut zunächst auf Kapitän Marcel Sabitzer. Der wechselwillige Österreicher musste wie bereits zum Saisonauftakt in Mainz zunächst auf der Bank Platz nehmen. Gar nicht im Kader war der Spanier Angeliño. Für ihn spielte Neuverpflichtung Josko Gvardiol erstmals auf der Linksverteidigerposition.

RB Leipzig - VfB Stuttgart
Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo (h) und Leipzigs Trainer Jesse Marsch begrüßen sich vor Spielbeginn. Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo (h) und Leipzigs Trainer Jesse Marsch begrüßen sich vor Spielbeginn. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Beim VfB kehrte Torjäger Sasa Kalajdzic nach seiner Corona-Infektion wie angekündigt in den Kader zurück, Matarazzo veränderte seine Startformation im Vergleich zum Saisonauftakt nur auf einer Position – Philipp Klement ersetzte den verletzten Atakan Karazor im Stuttgarter Mittelfeld.

Müller viel beschäftigt

Leipzig übernahm mit Anpfiff von Schiedsrichter Florian Badstübner sofort die Initiative. Schon nach fünf Minuten die erste Chance von Forsberg, sein Schuss aus 18 Metern parierte Torwart Florian Müller aber souverän. Der Schuss war dennoch das Startsignal für die Leipziger Offensive, der die Stuttgarter im ersten Durchgang wenig entgegen zu setzen hatten. In der 11. Minute verpasste Al Ghaddioui nach einem Freistoß von Borna Sosa nur knapp das Ziel, danach spielte aber fast nur noch die Mannschaft von Marsch, selbst nach gelungenen Defensivaktionen verloren die Stuttgarter den Ball sofort wieder – meist noch in der eigenen Hälfte. Torwart Müller wurde zur meist beschäftigten Figur des VfB, er parierte gegen Orban (15. Minute), gegen Nkunku (17.), Taylor Adams konnte erst in letzter Sekunde von Marc Oliver Kempf gestoppt werden (19.), Müller rettete danach gegen den Frankfurter Zugang Silva (24.) und gegen Lukas Klostermann (29.).

RB Leipzig - VfB Stuttgart
Dominik Szoboszlai steuerte einen Doppelpack zum Leipziger Sieg bei. Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Dominik Szoboszlai steuerte einen Doppelpack zum Leipziger Sieg bei. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Nach 38 Minuten war aber auch der deutsche Olympia-Torwart chancenlos, ein Schuss des Ungarn Dominik Szoboszlai aus halbrechter Position schlug unhaltbar in der langen Ecke des Stuttgarter Tores ein. Der VfB versuchte, sich zu wehren, aber die Leipziger eroberten zweikampfstark fast jeden Ball.

Widerstand endgültig gebrochen

Im zweiten Durchgang waren die Stuttgarter gerade wieder zurück auf dem Rasen, als Forsberg zum 2:0 traf. Dieses Tor brach den geringen Widerstand des VfB dann endgültig. Der Freistoß von Szoboszlai aus fast 30 Metern schlug sechs Minuten später unhaltbar für Müller erneut in der langen Ecke ein, die Gegenwehr von Kapitän Wataru Endo blieb ohne Wirkung, das dritte Tor entschied das Spiel.

Die Mannschaft von Matarazzo gab aber nicht auf, versuchte, irgendwie noch zu Chancen zu kommen. Aber in der 65. Minute unterlief Kempf nach einem Schuss von Nkunku ein Handspiel, Andre Silva nahm sich den Ball und verwandelte entschlossen und unhaltbar zum 4:0. Nichts zu holen für den VfB, lediglich um eine Erfahrung reicher. (GEA)