METZINGEN. Seit die Bundesliga-Handballerinnen am 1. Juli das Training für die neue Saison aufgenommen hatte, schienen sich alle im Verein einig, dass sie gemeinsam die Coronakrise meistern wollen, wozu auch der Verzicht auf Teile des Gehalts gehört. Das war auch Thema bei einer internen Mannschaftsbesprechung. Doch nun meldete sich die Berateragentur von Simone Petersen bei Manager Ferenc Rott - mit unerfreulichen Nachrichten. »Mich erreichte ein Anruf der Agentur, dass Simone nun nicht mehr bereit ist auf Gehalt zu verzichten. Da war ich dann schon sehr überrascht, weil ich von der Beratungsagentur bereits ein schriftliches grundsätzliches Einverständnis hatte«, wird Rott in einer Pressemitteilung der TuS zitiert. »Der plötzliche Sinneswandel wirkte auf mich eher wie ein taktieren, um den Verein nun doch verlassen zu können. Hier hätte ich mir einen offeneren Umgang von Simone gegenüber der Mannschaft, dem Trainerteam und auch mir gewünscht.«
Laut Rott waren alle Spielerinnen bereit, auf Teile ihres Gehalts zu verzichten. »Ich hatte immer gesagt, dass wenn dann alle prozentual gleichmäßig verzichten und ich keine Ausnahmen machen werde«, ergänzte er. Der Manager sieht durch den Abgang von Spielmacherin Petersen die sportlichen Ziele nicht gefährdet. »Wir sind aber weiterhin sehr gut aufgestellt und haben viele Alternativen im Rückraum, sodass wir das als Team kompensieren können.« Um einem zweiten Fall Petersen vorzubeugen, hat Rott nach einmal mit allen Spielerinnen gesprochen und ein klares Bekenntnis zum geplanten Vorgehen des Clubs samt Gehaltsverzichten abzugeben. »Das habe ich auch erhalten«, freute sich Rott.
Als neuer Club von Simone Petersen wird Herning-Ikast Haandbold in ihrer Heimat Dänemark gehandelt, für den Sie bereits 2014-2017 aktiv war. (GEA)