Logo
Aktuell Tennis

Zweiter Tag der Metzingen Open: Wimbledon-Junioren-Finalist muss aufgeben

Ein Überblick darüber, was der zweite Tag beim internationalen ITF-Turnier Metzingen Open gebracht hat und ein Ausblick auf spannende Spiele am Mittwoch. Mit dabei: Ein Mann, der einst als das neue Tennis-Wunderkind in Deutschland galt.

Muss nach 26 Minuten aufgeben: Der krankheitsgeschwächte Niederländer Mees Röttgering.
Muss nach 26 Minuten aufgeben: Der krankheitsgeschwächte Niederländer Mees Röttgering. Foto: Metzingen Open
Muss nach 26 Minuten aufgeben: Der krankheitsgeschwächte Niederländer Mees Röttgering.
Foto: Metzingen Open

METZINGEN. Jetzt geht's in die richtig heiße Phase der Metzingen Open. Die Qualifikation-Finals sind gespielt, die ersten Partien im Hauptfeld bestritten. Ein Überblick darüber, was der zweite Tag beim internationalen ITF-Tennis-Turnier gebracht hat und ein Ausblick auf einen spannenden Turnier-Tag am Mittwoch.

- Zahlen sind nicht alles
Es war ein spektakuläres und hochklassiges Quali-Finale, dass sich Sydney Zick und Yannik Kelm (beide Deutschland) auf dem Center Court am Dienstagmittag geliefert haben. Knapp zwei Stunden schlugen sich die beiden Kumpels den gelben Filzball um die Ohren und versetzten die Zuschauer mit ihren Hochgeschwindigkeitsballwechseln immer wieder ins Staunen. Am Ende setzte sich der zwei Jahre ältere Kelm im Match-Tie-Break durch. Die Leistung der beiden Youngster ist noch höher einzuschätzen, wenn man sich vor Augen führt, dass der 20 Jahre alte Kelm (ATP-Weltranglisten-Platz 1.147) und Zick (1.431) ins untere Drittel im Teilnehmerfeld der Metzingen Open fallen, wenn man ausschließlich ihre aktuelle Weltranglistenplatzierung zugrunde legt. Zum Vergleich: Der topgesetzte Argentinier Juan Bautista Torres steht an Position 305. Diese Beobachtung vom Dienstag führt zu der Schlussfolgerung: Zahlen sind offenbar nicht alles. Das war bereits in den vergangenen Jahren bei den Metzingen Open zu erkennen. Oftmals spielte es keine Rolle, ob zwischen zwei Gegnern eine Differenz von 200 oder 300 Plätzen vorherrschte. Die Leistungsunterschiede in diesem Bereich der Weltrangliste sind viel zu gering, als dass man im Vorfeld einer Partie von einem klaren Favoriten sprechen kann. Viel kommt auf die Tagesform an.

- Top-Attraktion muss aufgeben
Neben den lokalen Spielern dürfte der Holländer Mees Röttgering mit das bekannteste Gesicht bei den diesjährigen Metzingen Open sein. Das liegt daran, dass der 18-Jährige im vergangenen Jahr im Finale des Junioren-Grand-Slam-Turniers in Wimbledon stand und 2024 den Doppel-Wettbewerb beim ITF-Turnier am Bongertwasen gewann. Am Dienstag musste Röttgering in der ersten Runde gegen den Polen Maks Kasnikowski ran. Und war nach nur 26 Minuten gezwungen aufzugeben. Der Niederländer stand erkenn- und hörbar sehr krankheitsgeschwächt auf dem Platz und musste sich nach seiner Aufgabe sogar übergeben. Für alle, die sich nun die Frage stellen, warum ein Wimbledon-Junioren-Finalist überhaupt in Metzingen am Start ist? Bei ITF-Junioren-Turnieren erhalten die Talente keine Punkte für die Männer-Weltrangliste. Auch sie müssen sich über die Future-Turniere erst einmal nach oben kämpfen.

- Metzinger Spieler erneut im Einsatz
Nur einen Tag nach seinem beherzten Auftritt in der Quali war Club-Eigengewächs Moritz Ströbel erneut gefordert. Dieses Mal in der ersten Runde des Doppel-Wettbewerbs mit Mannschaftskollege Isac Strömberg. Die beiden Oberliga-Spieler bissen sich am topgesetzten brasilianischen Duo Pedro Boscardin Dias/Daniel Dutra da Silva beim 2:6, 4:6 die Zähne aus. Gleiches Schicksal ereilte Youngster Daniel Heinz und Routinier Thabo Siegler, die gegen Adrian Oetzbach und Daniel Siniakov 1:6, 4:6 unterlagen.

- Ehemaliges Wunderkind schlägt auf
Rudolf Molleker wurde einst zum neuen deutschen Tennis-Wunderkind hochgehypet. Sogar der RBB beleuchtete 2014 den damals 13-Jährigen in einer Doku. Den Sprung in die Weltspitze hat der heute 24-Jährige bislang nicht geschafft. Deshalb muss er versuchen, über gute Leistungen auf Future-Turnieren wie den Metzingen Open den Sprung zu besseren Turnieren zu schaffen. Am Mittwoch trifft der an Position vier gesetzte Molleker im zweiten Spiel des Tages auf Court 11 auf den Ukrainer Tymur Bieldiugin. Parallel dazu bestreitet Lasse Pörtner vom TV Reutlingen auf dem Center Court seine Auftaktpartie gegen Aaron Funk. Danach duelliert sich der Ohmenhäuser Tim Handel mit Yannik Kelm (nicht vor 15 Uhr). Der Turniertag startet um 13 Uhr mit den ersten Matches. (GEA)