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Drei Siege für die Vereine aus der Region in der Württembergliga

Alle drei Mannschaften der Region gewinnen in der Württembergliga. Der TC Metzingen überrascht, der TV Reutlingen kommt dem Wunsch des Gegners entgegen und der TC Markwasen zeigt sich im Umbruch erfolgreich.

Markwasens neue starke Nummer eins: der Russe Kirill Kivattsev.  FOTO: MEYER
Markwasens neue starke Nummer eins: der Russe Kirill Kivattsev. FOTO: MEYER
Markwasens neue starke Nummer eins: der Russe Kirill Kivattsev. FOTO: MEYER

REUTLINGEN. »Ich habe mich sehr gut gefühlt und die Spiele hier in Reutlingen sehr genossen.« Der 23 Jahre alte Russe Kirill Kivattsev war bei seiner Premiere als Spitzenspieler des TC Markwasen Reutlingen in der Württembergliga mit sich selbst zufrieden. Aber auch sein neuer Verein war begeistert, denn der junge Mann aus Wolgograd, der in Italien bei Padua lebt, hat sowohl mit seiner variablen Spielweise als auch mit seiner menschlichen Art überzeugt. Die aktuelle Nummer 720 der Welt steuerte in seinem Einzel und Doppel ebenso konzentriert wie mit viel Spielwitz begabt zwei ganz wichtige Zähler zum 6:3-Sieg des TCM Reutlingen gegen den TC Schorndorf bei.

Insgesamt soll Kirill Kivattsev, der den Schweizer Roger Federer als sein großes Vorbild bezeichnet und der sich und nach der Bremse durch die Corona-Pandemie in absehbarer Zukunft bis zum Wunschziel Platz 50 in der Welt vorspielen will, viermal beim TCM zum Einsatz kommen. So soll er mithelfen, den Klassenverbleib in der vierthöchsten Liga zu sichern.

Bei diesem Ziel ebenso gefordert ist auch der Pole Kamil Gajewski. Schon vor drei Jahren war er beim TCM gemeldet, ehe ihn eine Verletzung und dann der wegen Corona gestoppte Spielbetrieb ausbremsten. Nun aber ist der 26-Jährige aus Danzig, der auch der Trainingspartner der polnischen French-Open-Siegerin von 2020 Iga Swiatek ist, erfolgreich zurück im Geschäft. Seine Landsfrau lobt er, dass sie »unglaublich schnell auf den Füßen ist«, um dann selbst beim TCM wendig und vielseitig im Einzel wie in faszinierenden Ballwechseln im Doppel an der Seite des Russen Kivattsev aufzutrumpfen. »Da unsere erfahrene Generation mit Fabian Fallert, Dustin Werner und Tim Handel nicht mehr zur Verfügung steht, erleben wir einen sportlichen Umbruch,«, sagt TCM-Sportwart Sascha Todorovic. Trotzdem will der Club, so Todorovic, für seine rund acht talentierten Nachwuchsspieler, die noch etwas Zeit zur Entwicklung brauchen, so lange es geht, hohen sportlichen Anreiz durch die Zugehörigkeit zur Württembergliga bieten. Deshalb war neben dem Gesamtsieg ebenso wichtig, dass auch der 17 Jahre alte TCM-Youngster Laurent Julia-Calac im Einzel wie im Doppel auftrumpfte. Immerhin will er nach seinem Abitur in diesem Jahr auch in die Profilaufbahn starten.

Riesige Freude herrschte aber nicht nur beim TCM, sondern auch beim TV Reutlingen und beim TC Metzingen. Der TVR siegte mit 6:3 beim TC Cannstatt im vom letzten Spieltag auf Wunsch des Gegners auf den Samstag vorgezogenen Match. Obwohl man selbst ersatzgeschwächt war – Topspieler Nico Hornitschek musste wegen eines Infekts die ganze Woche pausieren und trat nur im Doppel an – wollte man Cannstatt sportlich entgegenkommen und hätte das beinahe gebüßt. Aber die TVR-Ersatzleute, der erst 17 Jahre alte Debütant Marc Mail und dazu Max Renz an Position sechs ließen nichts anbrennen und sicherten mit ihrem kämpferischem Einsatz den Sieg mit. »Wir haben einfach einen tollen Teamgeist«, lobte Mannschaftsführer Peter Mayer-Tischer »seine« Jungs.

Lob für die Tennis-Herren gab’s auch in Metzingen von Vereins-Cheftrainer Markus Gentner. Überraschend hat sein Team den favorisierten TSG Backnang mit 5:4 bezwungen. »Mit zwei Siegen sind wir als Aufsteiger bei unserem Kampf um den Klassenverbleib fast schon im Soll. Das war super wichtig und wertvoll«, sagte Gentner. Dabei mussten die Ermstäler auf ihren bei einem internationalen Turnier spielenden Punktegarant Matej Buril verzichten, sodass der 17 Jahre alte Moritz Ströbel zu seinem Debüt in der hohen Spielklasse kam. Nervös verlor der Jungspund zwar sein Einzel, konnte an der Seite des erfolgreichen Russen Ivan Nedelko aber im Spitzen-Doppel nicht nur Erfahrung sammeln, sondern auch im Match-Tiebreak zu siegen. Weil zudem die Routiniers Achim Kächele und Thabo Siegler wieder einmal zeigten, wie man gewinnt, machte Metzingen alles klar. (GEA)