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SSV zieht sich achtbar aus der Affäre

Trainer Rus: Sind gut gestanden, nur im Abschluss hapert es. Imposante Kulisse mit 7.483 Fans

Reutlingens Torhüter Milan Jurkovic im Glück: David Tomic (vorne) trifft den Pfosten.  FOTOS: NIETHAMMER
Reutlingens Torhüter Milan Jurkovic im Glück: David Tomic (vorne) trifft den Pfosten. Foto: Markus Niethammer
Reutlingens Torhüter Milan Jurkovic im Glück: David Tomic (vorne) trifft den Pfosten.
Foto: Markus Niethammer

REUTLINGEN. »Das war eine rundum gelungene Veranstaltung«, strahlte der SSV-Fußball-Vorsitzende Michael Schuster. »Wir haben uns sportlich gut verkauft, und organisatorisch ist es perfekt gelaufen«, freute sich der SSV-Gesamtvereins-Präsident Dr. Karsten Amann. »Wir haben es dem VfB nicht leicht gemacht«, urteilte der Sportliche Leiter Giuseppe Ricciardi. Der Oberligist Reutlingen zog sich gestern Abend vor der imposanten Kulisse von 7 483 Zuschauern im Kreuzeiche-Stadion im Testspiel gegen den VfB Stuttgart achtbar aus der Affäre. Am Ende behielt der Bundesligist mit 4:0 (2:0) die Oberhand.

Kopfballduell zwischen Ruben Reisig und Chadrac Akolo.
Kopfballduell zwischen Ruben Reisig und Chadrac Akolo. Foto: Markus Niethammer
Kopfballduell zwischen Ruben Reisig und Chadrac Akolo.
Foto: Markus Niethammer

»Der SSV hat eine gute Truppe«, stellte Marco Langner fest. Der Torhüter-Trainer des VfB kehrte an die Kreuzeiche zurück, wirkte er doch von 1997 bis 2007 beim SSV als Keeper und Trainer, ehe er über die Stationen SC Freiburg, Bayer Leverkusen und Werder Bremen beim VfB landete. »Das war nicht nur einfach ein Spiel, sondern ein erster ernsthafter Test für uns«, kommentierte Stuttgarts Trainer Tayfun Korkut. »Die Neuen haben bei uns natürlich die Konkurrenz-Situation verschärft, aber das ist auch gut so«, sagte Kapitän Christian Gentner.

Nur im Abschluss hapert es

Gegen einen Bundesliga-Club habe sein Team natürlich »keinen Hurra-Fußball« spielen können, erklärte Teodor Rus. »Wir sind gut gestanden«, fügte der Trainer des SSV hinzu. Einen Wunsch konnten ihm seine Schützlinge allerdings nicht erfüllen – Rus hätte gerne gesehen, »dass wir besser zum Abschluss kommen«. In einigen vielversprechenden Angriffsaktionen fehlte den Reutlinger Angreifern die letzte Entschlossenheit. In der ersten Minute hätte der Fünftligist in Führung gehen können, als nach einem gelungenen Angriff über Marcel Avdic und Denis Lübke am Fünfmeter-Raum Raphael Schneider zum Kopfball kam, aber knapp scheiterte. Vor allem Avdic beschäftigte die Stuttgarter Abwehrrecken einige Mal. In der 28. Minute setzte sich die 27 Jahre alte Sturmspitze energisch durch, wurde jedoch im allerletzten Moment gestoppt. »Da muss ich früher abschließen«, ärgerte sich Avdic, der einst in der 3. Liga für die Spvgg Unterhaching und Kickers Offenbach sowie in Rumänien in der 1. Liga am Ball war. »Avdic ist ein guter Mann«, lobte Langner den Reutlinger.

In der 17. Minute ging der Siebte der zurückliegenden Bundesliga-Saison in Führung. Dennis Aogo war mit einem strammen Flachschuss aus 22 Metern erfolgreich. Kurz vor der Pause fiel das 2:0 für den VfB, als Anastasios Donis aus abseitsverdächtiger Position traf. Kurz zuvor kam der Reutlinger Schneider nach einer feinen Einzelaktion nicht zum Abschluss. Im zweiten Durchgang wechselten die Stuttgarter komplett durch. Logischerweise war auch diese Elf klar spielbestimmend, der SSV unterband jedoch viele Aktionen bereits im Ansatz und setzte daraufhin zu einigen vielversprechenden Konterangriffen ein. VfB-Keeper Jens Grahl musste allerdings nur einmal ernsthaft eingreifen. Bis zehn Minuten vor Feierabend hielt der Kreuzeiche-Club das 0:2, ehe Chadrac Akolo (80.) und Marcin Kaminski (84.) mit ihren Toren den 0:4-Endstand herstellten.

Der Reutlinger Raphael Schneider (rechts) im Zweikampf mit Pedro Allgaier.
Der Reutlinger Raphael Schneider (rechts) im Zweikampf mit Pedro Allgaier. Foto: Markus Niethammer
Der Reutlinger Raphael Schneider (rechts) im Zweikampf mit Pedro Allgaier.
Foto: Markus Niethammer

Der SSV setzte 21 Akteure ein. Nicht dabei waren Tom Schiffel (mit der Tübinger Uni bei den Welt-Titelkämpfen in China), Janick Schramm (Leistenverletzung), der angeschlagene Cedric Schmid, Rafael Wuttig, der langzeitverletzte Sidy Niang und Rückkehrer Onesi Kuengienda, der einen Zweijahres-Vertrag unterschrieben hat. (GEA)