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Spektakuläres 3:3 des SSV Reutlingen beim FV Ravensburg

Fußball-Oberligist SSV Reutlingen und der FV Ravensburg lieferten sich am Mittwochabend beim 3:3 (2:2) einen spektakulären Schlagabtausch. Das Team von Trainer Maik Schütt gab zweimal einen Vorsprung aus der Hand, hatte am Ende aber auch Glück.

Pierre Eiberger vom SSV Reutlingen (hinten) im Zweikampf mit Samuel Boneberger vom FC Ravensburg.
Pierre Eiberger vom SSV Reutlingen (hinten) im Zweikampf mit Samuel Boneberger vom FC Ravensburg. Foto: Joachim Baur
Pierre Eiberger vom SSV Reutlingen (hinten) im Zweikampf mit Samuel Boneberger vom FC Ravensburg.
Foto: Joachim Baur

RAVENSBURG. Ein Fußball-Spektakel haben 410 Zuschauer am Mittwochabend in Ravensburg gesehen. 3:3 (2:2) trennten sich der SSV Reutlingen und der FV in einem packenden Oberliga-Duell, das nach Schlusspfiff Diskussionen zwischen den Spielern beider Teams auslöste. Denn die Gemütslage war in beiden Lagern ähnlich: Alle ärgerten sich über den verpassten Sieg. »Wenn man auswärts drei Tore schießt und am Ende nur einen Punkt holt, fühlt sich das wie eine Niederlage an«, sagte Maik Schütt. Der SSV-Trainer war zwar enttäuscht. Er fand aber auch lobende Worte: »Wir haben eine gute Reaktion gezeigt«.

Anders als noch am Freitag bei der 0:2-Niederlage gegen die TSG Backnang trat sein Team zunächst konzentrierter auf – und vor allem effektiver. In der zehnten Spielminute nutzte Noah Ganaus die erste Chance. Er war zur Stelle, nachdem Tim Schwaiger zuvor mit einem Schuss noch an Kevin Kraus scheiterte, der in der Jugend das SSV-Tor hütete. Nur sieben Minuten später traf Stürmer Jovan Djermanovic mit einer Direktabnahme nach Flanke von Ganaus.

Schwächen offenbarte der SSV jedoch bei Standardsituationen. In der 36. Minute segelte der Ball nach einem Eckball durch den Reutlinger Strafraum, wo Felix Hörger völlig unbedrängt einköpfen durfte. »Danach kam die entscheidende Phase«, meinte Trainer Schütt, »wir mussten stabil bleiben«. Stattdessen aber sahen alle im Stadion nur zwei Minuten später eine exakte Kopie des Anschlusstreffers. »Leider waren wir bei den Standards viel zu passiv«, monierte Schütt, der befürchtete, dass es gegen den formstarken bisherigen Tabellenfünften im zweiten Durchgang noch schwerer werden würde.

Knifflige Szene kurz vor Schluss

Aber wieder zeigte der SSV eine Reaktion. Schwaiger fasste sich in der 56. Minute aus rund 20 Metern ein Herz und zirkelte den Ball in den rechten oberen Winkel – ein Traumtor. Nur sechs Minuten späteren waren die Reutlinger mit einem Konter auf dem Weg zum 4:2, doch Armin Zukic vertändelte an der Strafraumkante den Ball. Die Ravensburger starteten sofort den Gegenangriff. »Da hat uns die Konterabsicherung gefehlt«, stellte Schütt fest, »vielleicht hätten wir den Angriff durch ein taktisches Foul unterbinden müssen«. Das kam aber nicht. So schlich Rahman Soyudogru im Rücken der SSV-Abwehr davon und war plötzlich völlig allein vor dem Tor. Diese Gelegenheit ließ sich der kurz zuvor eingewechselte Stürmer nicht nehmen.

In der Schlussphase drückte Ravensburg aufs Tempo und die Reutlinger immer weiter in die eigene Hälfte zurück. Der SSV schaffte kaum noch Entlastungsangriffe. In der 75. Minute kam Torschütze Rahman Soyudogru nach einer Flanke freistehend zum Kopfball, doch SSV-Keeper Jerome Weisheit reagierte zum wiederholten Mal an diesem Abend glänzend. Die SSV-Defensive hielt dem Druck stand – bis zur ersten Minute der Nachspielzeit. Doch Schiedsrichter Timo Bugglin erkannte den Treffer wegen Abseits nicht an. In der 92. Minute dann noch einmal eine letzte knifflige Szene im Reutlinger Strafraum. Ein Abwehrversuch von Innenverteidiger Marvin Jäger landete als Querschläger fast im eigenen Tor.

Viel Zeit zum Durchatmen nach diesem turbulenten Spiel haben die SSV-Kicker aber nicht. Bereits am Samstag (15.30 Uhr) geht’s mit einem Heimspiel gegen FC 08 Villingen weiter. (GEA)