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Das nächste Endspiel für den SSV Reutlingen

SSV Reutlingen im Heimspiel gegen den FC Holzhausen in Zugzwang. Keine Verabschiedungszeremonie.

Im Wettrennen um den Klassenverbleib muss der SSV Reutlingen heute auf den verletzten Tom Schiffel (rechts) vrzichten. Links.: D
Im Wettrennen um den Klassenverbleib muss der SSV Reutlingen heute auf den verletzten Tom Schiffel (rechts) vrzichten. Links.: Dennis Blaser vom FV Ravensburg. Foto: Jürgen Meyer
Im Wettrennen um den Klassenverbleib muss der SSV Reutlingen heute auf den verletzten Tom Schiffel (rechts) vrzichten. Links.: Dennis Blaser vom FV Ravensburg.
Foto: Jürgen Meyer

REUTLINGEN. Verlieren verboten, Unentschieden spielen eigentlich auch verboten – die Reutlinger Oberliga-Fußballer befinden sich am heutigen Samstag (15.30 Uhr, Kreuzeiche-Stadion) gegen den auf Platz acht rangierenden Aufsteiger FC Holzhausen in Zugzwang. Ohne Wenn und Aber. »Das ist für uns ein Endspiel. Und Endspiele sollte man gewinnen«, kommentiert SSV-Trainer Maik Stingel die Ausgangslage. »Wir müssen nur nach uns schauen und uns mit den Ergebnissen auf den anderen Plätzen erst nach dem Spiel beschäftigen«, gibt Sportvorstand Christian Grießer als Devise aus. »Alle wollen in der Oberliga bleiben. Das geht aber nur gemeinsam. Es wäre schön, wenn unsere Fans mitziehen würden«, fügt Grießer hinzu. Auch Stingel hofft auf den Faktor Zuschauer: »Wenn unsere Fans Gas geben, wäre das ein Pluspunkt.«

»Wir müssen als Team gut verteidigen«

Gas geben muss allerdings in allererster Linie das Reutlinger Team auf dem Rasen. Mit der desolaten Leistung bei der 1:4-Pleite im ersten Endspiel in Freiburg habe man sich »relativ wenig beschäftigt«, sagt Stingel. Er richtet den Blick nach vorne. Und wie will er die Partie gegen Holzhausen angehen? »Wir müssen als Team gut verteidigen.« Die Dinge, die seine Elf gegen das Spitzenduo Stuttgarter Kickers (0:0) und SG Großaspach (1:2) gut gemacht habe, soll sie auch gegen den zu den Saison-Überraschungsteams zählenden FC Holzhausen abrufen.

In Bestbesetzung können die Reutlinger allerdings nicht antreten. Tom Schiffel, der in Freiburg wegen einer Leistenverletzung nach 20 Minuten raus musste, fehlt. Routinier Marco Gaiser trainiert individuell, ist aber noch kein Kandidat für einen Einsatz. Und dann gibt es noch das Sorgenkind Denis Lübke, der in Freiburg fehlte und sich nun einer MRT-Untersuchung unterzog.»Glücklicherweise gibt es positive Nachrichten«, erklärt Lübke. Er laboriert an einer starken Fersenprellung und Sehnenreizung. »Ich will spielen«, sagt der 30-Jährige, der allerdings noch einen abschließenden Einsatz-Test absolvieren wird. »Wir müssen einfach gewinnen«, betont Lübke noch einmal die Bedeutung der heutigen Begegnung.

Im Falle einer Niederlage könnten die Reutlinger im schlimmsten Fall vom 13. auf den 16. und damit drittletzten Platz abrutschen. Das würde dann eintreten, wenn der FV Ravensburg, die TSG Backnang und der 1. FC Rielasingen-Arlen ihre Spiele gewinnen. Die Zahl der Absteiger ist weiter offen. Im günstigsten Fall müssen nur zwei Mannschaften den Weg in die Verbandsliga antreten, im ungünstigsten beißen vier Teams ins Gras.

Es wurde zuletzt immer offensichtlicher, dass die Verantwortlichen an der Kreuzeiche die Lage im Tabellenkeller der Oberliga lange Zeit falsch eingeschätzt haben. Wenn die seit sieben Spielen sieglosen Stingel-Schützlinge in diesem Jahr einigermaßen ordentlich gepunktet hätten, könnten sie heute im letzten Saison-Heimspiel in feierlichem Rahmen die Abschiedszeremonie vornehmen. Fünf Akteure werden den Kreuzeiche-Club definitiv verlassen: Pierre Eiberger, Toni Suddoth, Lukas Glaser, Hamzi Cetinkaya und Andreas Schilowez. »In Absprache mit den Spielern haben wir beschlossen, nichts zu machen«, erklärt Grießer. Konzentration vor Emotion. Die Spieler sollen sich auf das Endspiel gegen Holzhausen fokussieren. »Der Kopf soll bei so einem Spiel frei sein«, so Grießer. »Mir ist es am Wichtigsten, dass wir drinbleiben. Die Verabschiedung ist Nebensache«, kommentiert Eiberger, der den SSV nach 17 Jahren verlassen wird, diese Entscheidung. Möglicherweise wird er zu einem späteren Zeitpunkt in einem angemessenen Rahmen geehrt. (GEA)