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Aktuell Corona-Aktion

TuS Metzingen, Tigers Tübingen und SSV Reutlingen wollen aus Verlierern Gewinner machen

Gemeinsam wollen TuS, Tigers und SSV dafür sorgen, dass der Amateursport nicht in Vergessenheit gerät

Handballerin Tamara Haggerty von den Tussies Metzingen
Handballerin Tamara Haggerty von der TuS. Foto: Verein
Handballerin Tamara Haggerty von der TuS.
Foto: Verein

REUTLINGEN. Los geht die Challenge am vergangenen Montag mit »Durch die Beine«. Tamara Haggerty macht vor. Die TuS-Kreisläuferin führt den Ball mit beiden Händen über den Kopf, lässt ihn dann hinter dem Rücken so auf dem Boden aufspringen, dass er durch die schulterbreit geöffneten Beine nach vorn hüpft und von der 24-Jährigen wieder gefangen werden kann. Tigers-Distanzschütze Timo Lanmüller macht nach und kommt in 20 Sekunden auf stattliche zwölf Wiederholungen. SSV-Jugendspieler Oliver Grun schafft es zumindest neun Mal. Am Ende animiert der 18-Jährige die Social-Media-Gemeinde noch zum Mitmachen.

Unter dem Motto »Gemeinsam gewinnen« haben sich die Bundesliga-Handballerinnen der TuS Metzingen, die Zweitliga-Basketballer der Tigers Tübingen und der Fußball-Oberligist SSV Reutlingen zusammengetan, um in der Region Neckar-Alb dafür zu sorgen, dass in Zeiten der mittlerweile schon ein ganzes Jahr andauernden Corona-Pandemie der Amateursport nicht in Vergessenheit gerät.

Basketballer Timo Lanmüller von den Tigers.
Basketballer Timo Lanmüller von den Tigers. Foto: Verein
Basketballer Timo Lanmüller von den Tigers.
Foto: Verein
»Es geht ums alltägliche Leben, was mit Kindern passiert, die wieder Sport machen wollen«

Damit sind die drei Clubs auf einer Wellenlänge mit dem zweimaligen Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste. »Grundsätzlich darüber nachzudenken, wie wir alle wieder Sport machen können, das ist das, was mich antreibt und mich interessiert«, hatte dieser zuletzt erklärt. Ihm gehe es dabei »offengestanden nicht um die EM, das ist mir egal«, fügte der 36-Jährige mit Blick auf das kontrovers diskutierte Fußball-Großereignis im Sommer an: »Mir geht es um das alltägliche Leben, das was hier passiert. Was mit meinen Kindern passiert, die wieder Sport machen wollen.«

Genau dieses Thema haben die TuS, die Tigers und der SSV mit ihrer Aktion aufgenommen. Ein Fußballer, der den Ball durch die Beine prellt. Oder ein Basketballer, der mit den Füßen den Ball jongliert. Oder eine Handballerin, die den Ball auf dem Finger kreiseln lässt. Was zunächst klingt wie ein Fehler im System, ist bei »Gemeinsam gewinnen« genau so gewollt. Die drei prominenten Ballsportarten werden bewusst miteinander vermischt – und diese außergewöhnliche Mixtur soll zum Mitmachen anregen.

Ideengeber und Mit-Initiator Andreas Will vom SSV beschreibt die Beweggründe der Kampagne: »Wir drei Vereine wollten in diesen Zeiten versuchen, mal gemeinsam etwas für den Sport zu tun.« Die Rückmeldungen seien bislang durchweg positiv gewesen. »Ich glaube, die Aktion kommt ganz gut an. Ich habe zumindest noch nichts Negatives gehört.«

Gezeigt werden die jeweils neuen, unkonventionellen Übungen immer ab Montag auf den Social-Media-Kanälen der Vereine. Start der Aktion war am 15. März. Jede Woche gibt ein anderes Team die Challenge vor. Mitmachen kann jeder. Das Prinzip ist ganz einfach: Zum Beispiel erklärt der Fußballer seine Übung und macht diese mit seinem eigenen Spielgerät vor. Danach folgen der Basketballer und die Handballerin, die versuchen, die Übung nachzumachen. Dass dies nicht immer gelingt und den »Profi einer anderen Sportart« auch mal ganz schnell amateurhaft aussehen lässt, macht die Sache besonders sympathisch und regt erst recht zum Mitmachen an.

Kicker Oliver Grun vom SSV.  FOTOS: VEREINE
Kicker Oliver Grun vom SSV. Foto: Verein
Kicker Oliver Grun vom SSV.
Foto: Verein

»Gemeinsam gewinnen« ist eine Initiative des »hochkarätigen« Sports der Region, der an die Amateure erinnern soll und dabei versucht, die »Kleinen« mit einzubeziehen. Ziel ist es, dass alle von dieser Plattform profitieren. »Wir wollen den Sport in der Region durch das Zusammenbringen der drei Vereine in alle Richtungen entwickeln«, beschreibt Tigers-Projektbetreuer Christoph Koppensteiner ein weiteres Ziel des Zusammenschlusses.

Alle drei Vereine sind von der Corona-Pandemie betroffen und versuchen, diese besondere Zeit zu überstehen. Während bei den Tigers und den TusSies der Spielbetrieb läuft, ist beim SSV nach wie vor Warten angesagt. Warten auf eine Zeit, in der alle wieder ihren Sport uneingeschränkt ausüben dürfen. Wann das sein wird, ist unklar. Somit sind die Sportler mit die Leidtragenden dieser Krise. Damit aus Verlierern wieder Gewinner werden, wurden die drei Aushängeschilder der Region gemeinsam aktiv.

In den nächsten zwölf Wochen bietet das Sportvereinstrio TuS/Tigers/SSV dieses besondere Challenge-Angebot an Übungen zum Nachmachen in den eigenen vier Wänden im Internet an. Und zu gewinnen gibt es für die Teilnehmer auch noch etwas. Zum einen die Freude an der Bewegung in diesen coronabedingten Zeiten ohne Amateursport. Zum anderen auch tolle Sachpreise, die die Vereine zur Verfügung stellen. (GEA)

Alle Informationen zur Aktion unter:

https://bit.ly/3vvvvGn