Logo
Aktuell Motorsport

Runden drehen für den guten Zweck beim Sonnenbühler Trackday

Beim ersten Sonnenbühler Trackday kommen Rennsport-Fans als Zuschauer und Beifahrer auf ihre Kosten

Duell der Generationen: Ein Audi quattro aus den 80ern neben einem aktuellen Porsche-Rennwagen. Fotos: Baur(2),pr
Duell der Generationen: Ein Audi quattro aus den 80ern neben einem aktuellen Porsche-Rennwagen. Foto: JoBaur
Duell der Generationen: Ein Audi quattro aus den 80ern neben einem aktuellen Porsche-Rennwagen.
Foto: JoBaur

SONNENBÜHL. Im Undinger Industriegebiet Quartbühl, in dem Menschen für gewöhnlich einkaufen oder ihr Auto waschen, drehen diesmal unterschiedlichste Rennwagen ihre Runden. Ausgedacht hat sich das Armin Baumann. Er ist selbst passionierter Rennfahrer und hat mit dem ESBA-Racing-Team, das er gemeinsam mit Ulf Ehninger betreibt, schon am 24-Stunden-Rennen am Nürburgring teilgenommen. Die beiden sind in der Motorsportszene gut vernetzt und so präsentieren Teams aus ganz Deutschland ihre Rennwagen in Sonnenbühl. Es wird einiges geboten: Die Zuschauer bekommen unter anderem den Formel-1-Benetton-Boliden des Franzosen Jean Alesi aus dem Jahr 1997 und den aktuellen Porsche GT4 aus dem ESBA-Racing Team aus nächster Nähe zu Gesicht.

»Die Veranstaltung ist sensationell gut besucht. Mit so vielen Zuschauern konnte keiner rechnen«

Vergangenes Jahr im Herbst hatte Baumann die Idee zum Sonnenbühler Trackday. "Am Anfang wurden wir belächelt" schaut Baumann zurück, aber dank der Unterstützung von Motorsport-Kollegen, Helfern aus Politik und Wirtschaft konnte seine Idee in die Tat umgesetzt werden. Und obwohl nicht alles ganz nach Plan läuft – die historischen Formel-Autos konnten auf Grund des teilweise heftigen Regens nicht fahren – ist das Spektakel für Baumann definitiv kein Reinfall: »Die Veranstaltung ist sensationell gut besucht. Mit so vielen Zuschauern konnte keiner rechnen«, urteilt er.

Zeigt alte Klasse: Der Ford Escort RS 2000, Baujahr 1977.
Zeigt alte Klasse: Der Ford Escort RS 2000, Baujahr 1977. Foto: JoBaur
Zeigt alte Klasse: Der Ford Escort RS 2000, Baujahr 1977.
Foto: JoBaur

Für die Motorsport-Fans sind die Taxifahrten das absolute Highlight. Gegen eine Spende von mindestens 30 Euro können sie selbst in einen der Rennwagen steigen und auf dem Beifahrersitz einige Runden auf der gut 700 Meter langen Rennstrecke drehen. Der Andrang ist so groß, dass nach über 100 Tickets der Verkauf gestoppt wird. Das Besondere dabei: Die Erlöse aus den Taxifahrten, wie auch alle anderen Einnahmen, werden an zwei soziale Einrichtungen gespendet. Karin Eckstein, Geschäftsführerin der Familienherberge Lebensweg, freut sich: »Das ist eine tolle Sache. Wir sind auf Spenden angewiesen.« Ihre Einrichtung unterstützt Familien mit pflegebedürftigen Kindern. Das Dilemma dieser Familien ist, dass sie »wegen der Pflege so wenig Zeit haben«. In der Einrichtung erhalten die Familien Unterstützung bei der Pflege und können gemeinsam einige Tage Urlaub verbringen.

Strahlende Mienen: Karin Eckstein und Horst Simschek bei der Scheckübergabe.
Strahlende Mienen: Karin Eckstein und Horst Simschek bei der Scheckübergabe.
Strahlende Mienen: Karin Eckstein und Horst Simschek bei der Scheckübergabe.

Ebenfalls wird der Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen unterstützt. Der Verein will »Mut, Hilfe und Hoffnung geben« formuliert der stellvertretende Vorsitzende Horst Simschek. Krebskranke Kinder und ihre Familien werden während, aber auch nach der Erkrankung auf vielfältige Weise unterstützt. Zustande kam der Kontakt durch den Schirmherr des ESBA-Racing-Teams Guido Buchwald. Der Fußball-Weltmeister von 1990 ist Botschafter der beiden sozialen Einrichtungen, die sich am Ende jeweils über einen Scheck von 7 700 Euro freuen können. Bleibt noch die Frage zu klären, ob es nächstes Jahr wieder einen Trackday gibt? Darüber will Baumann erst mal »eine Nacht schlafen. Aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit, dass es so etwas nochmals gibt«. (GEA)