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Landesmeisterschaften der Polizei im Waldlauf in Metzingen

Mit Ehrgeiz und Spaß: Waldlauf-Landesmeisterschaften der Polizei.   FOTO: OECHSNER
Mit Ehrgeiz und Spaß: Waldlauf-Landesmeisterschaften der Polizei. FOTO: OECHSNER
Mit Ehrgeiz und Spaß: Waldlauf-Landesmeisterschaften der Polizei. FOTO: OECHSNER

METZINGEN. Der Dienstgrad war unerheblich, die Arbeit in den unterschiedlichen Einsatzbereichen der Polizei (fast) kein Thema: Rund 120 Frauen und Männer, die in Baden-Württemberg im Polizeidienst arbeiten, hatten im Otto-Dipper-Stadion nur eines im Sinn: Möglichst schnell ins Ziel zu kommen. In Metzingen fanden gestern die Polizeilandesmeisterschaften im Waldlauf statt, organisiert vom Polizeipräsidium Reutlingen.

Auch wenn sich die jeweiligen Sieger über die Streckenlängen 3 300, 6 660 oder 9 990 Meter und in den unterschiedlichen Altersklassen über den Erfolg freuten, zählte vor allem das erfolgreiche Ankommen – auch für die Letzten im Feld gab’s von den Kollegen Applaus.

TV-Krimis prägen das Bild über Polizeiarbeit: Da wird quer durch die Stadt über Mauern, Büsche und sonstige Hindernisse hinweg ein Täter verfolgt. Das würde dem Alltag nicht unbedingt entsprechen, wie Polizeioberkommissar Simeon Renz betont. Aber: »Eine unserer Schlüsselqualitäten ist die körperliche Fitness, sie gehört zu unserem Berufsbild dazu.« Fitness sei ausschlaggebend, um überhaupt die Aufnahmeprüfung in den Polizeidienst absolvieren zu können. Das Thema ziehe sich sozusagen bis zur Rente durchs Berufsleben. Und körperlich fit müsse man eben nicht nur sein, um flüchtige Täter erfolgreich verfolgen zu können: »Kollegen müssen ja auch oft in schwerer Ausrüstung viel laufen und lange stehen«, erklärt Renz.

Von Jung bis kurz vor der Rente

Deshalb war das Starterfeld nicht nur vom Alter her von Jung bis kurz vor der Rente bunt gemischt, die Teilnehmer spiegelten auch die Vielfalt der Polizeiarbeit wieder: Die einen ermitteln im Drogenmilieu, andere befassen sich mit Sexualstraftätern, die nächsten sind Hundeführer oder gehören der Reiterstaffel an. Während der eine Kollege als Cyber-Spezialist den ganzen Tag am Bildschirm sitzt, ist ein anderer im Streifenwagen unterwegs.

Bei den alle drei Jahre ausgetragenen Landesmeisterschaften im Waldlauf jedenfalls waren alle gleich. Die Uniform blieb zu Hause – sie wurde gegen funktionale Sportkleidung getauscht.

Die Stimmung war entspannt und trotz der Wettbewerbssituation freundschaftlich, die Sportveranstaltung dient letztlich auch der Kontaktpflege der Polizeibeamten von Tauberbischofsheim bis Konstanz: Die Kollegen kennen sich zum Teil durch Ausbildung, Studium oder aus der Zeit bei der Bereitschaftspolizei. Tipps über die Strecke – sie führte vom Stadion weg in den angrenzenden Wald und wieder zurück auf die Tartanbahn – werden Startern aus den anderen Gruppen gerne weitergegeben.

Die Gäste von außerhalb jedenfalls sind sich einig: »Das ist eine schöne Strecke, auch wenn sie teilweise immer leicht anstieg«, meint ein Polizist aus Stuttgart. »Gefühlt ging’s einen ganz hohen Berg hoch«, meinte ein anderer, immer noch außer Puste und doch lachend. Spaß mache der Wettkampf, darin sind sich die Kollegen einig.

Das zeichne das sportliche Miteinander aus, meint Reutlingens Polizeipräsident Udo Vogel: »Keiner muss mitmachen, die Teilnahme ist freiwillig«, erklärt er. Aber um Sport treiben und eine gesunde Ernährung würden die Polizeibeamten nicht herumkommen: Sie seien zu mindestens vier Stunden Sport im Monat verpflichtet, so Vogel. Die Polizeidienststellen würden bestimmte Sportarten anbieten, unterstützen aber auch das private Engagement. Am Ende eines langen und spannenden Wettkampftags standen Siegerehrungen durch Polizeipräsident Vogel auf dem Programm. »Der Sieg ist nicht mit einer Beförderung verbunden«, stellte Polizeihauptkommissar Renz augenzwinkernd klar. (GEA)