TÜBINGEN. Die Tübinger Leichtathleten sind nicht zu bremsen. Das bewiesen sie erneut bei ihrer »Freitags-Challenge« auf der blauen Rennbahn im Tübinger SV 03 Stadion. Bei dem vereinsinternen Wettkampf, bei dem nur noch einige Athleten des VfL Sindelfingen mitmischten, ließen von den »jungen« Schülern bis zu den »alten« Langstreckenhasen alle aufhorchen. So rannte unter anderem in der U 18 Talent Natalie Frank mit 4:44,35 Minuten zu einer absoluten Topzeit in ihrer Altersklasse über 1 500 Meter und verbesserte sich gar um 13 Sekunden. Mit dieser Zeit wäre sie bei der Jugend-DM wohl im Finallauf gewesen.
Ben Schlichter verbesserte sich hier um acht Sekunden auf starke 4:12,75 Minuten und blieb damit sogar unter der DM-Norm. U 20 Athlet Marius Knisel lief die 3 000 Meter 15 Sekunden schneller als je zuvor in 10:15,81 Minuten. »Eigentlich gibt es nur Positives«, freute sich Nachwuchs-Coach Uli Böckle über die Leistungen, »vor allem freut mich, dass trotz fehlender echter Wettkämpfen eine ungebrochene Motivation besteht, weiter zu trainieren und sich zu verbessern.«
Über 400 Meter wiederum stellte 400-Meter-Hürdenspezialistin und Olympiakandidatin Jackie Baumann eine absolute Topzeit über die Flachdistanz auf. Sie »flog« in 52,53 Sekunden buchstäblich über ihre Heimbahn und wäre im vergangenen Jahr mit dieser um eine Sekunde schnelleren Bestzeit sogar unter die ersten drei der deutschen Bestenliste gesprintet. Auch über die 200 Meter (23,37 Sekunden) nur eine halbe Stunde später bestätigte Jackie Baumann, dass sie sich in neue Bereiche verbessern konnte und nun auch auf den Flachdistanzen zu den stärksten Langsprinterinnen Deutschlands gehört.
Über 800 Meter wiederum wäre Tom Rinderknecht mit seiner Bestzeit von 1:55,58 Minuten wohl unter die besten zehn Jugendlichen in Deutschland gelaufen. Über 3 000 Meter rannte die Neu-Tübingerin Hanna Klein gegen Männer mit und kam nach einem mutigen Rennen in herausragenden 8:41,59 Minuten ins Ziel – eine deutliche neue persönliche Bestzeit für die Mittelstrecklerin und zweifache deutsche Hallen- Meisterin, die erst seit Beginn des Jahres für die LAV startet. Mit dieser Zeit hätte sie sich im letzten Jahr wohl nur Konstanze Klosterhalfen geschlagen geben müssen.
»Ich bin froh, dass wir über diese Trainingswettkämpfe Rückmeldung und eine kleine Belohnung für das ganze Training bekommen«, freute sich Hanna Klein nach den schwierigen vergangenen drei Monaten im Ziel und sieht diese Zeit als Chance, sich für nächstes Jahr noch gezielter und besser vorbereiten zu können: »Diese Tests geben mir einen Hinblick darauf, was gut funktioniert oder was ich noch verbessern kann, da ich jetzt viel mehr Freiraum in meinem Training habe.« (GEA)