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Ex-Reutlinger Marvin Dahler begeistert bei deutschen Meisterschaften

Jacqueline Otchere gewinnt im Stabhochsprung. Lukas Dauser setzt bei den Kunstturnern ein Ausrufezeichen. Anna Elendt mit Rekord

Zweiter bei den deutschen Meisterschaften über 100 Meter Rücken: Der Ex-Reutlinger Marvin Dahler.  FOTO: PIETH
Zweiter bei den deutschen Meisterschaften über 100 Meter Rücken: Der Ex-Reutlinger Marvin Dahler. FOTO: PIETH
Zweiter bei den deutschen Meisterschaften über 100 Meter Rücken: Der Ex-Reutlinger Marvin Dahler. FOTO: PIETH

BERLIN. Platz zwei bei den deutschen Meisterschaften über 100 Meter Rücken – Marvin Dahler lief gestern mit einem breiten Grinsen durch die Schwimmhalle im Europasportpark Berlin. Der einst für die SSG Reutlingen/Tübingen startende Dahler, der mittlerweile die Farben des VfL Sindelfingen vertritt, schlug nach 55,23 Sekunden als Zweiter hinter dem für die Olympischen Spiele in Tokio nominierten Christian Diener (Potsdam/55,12) an. »Marvin war selbst verblüfft über diese Platzierung, nachdem er in den vergangenen sieben Wochen wegen seines Schichtdienstes nicht optimal trainieren konnte«, berichtet Nico Moritz vom Trainerteam der SSG Reutlingen/Tübingen.

Moritz hat nach wie vor regelmäßig Kontakt mit dem 20 Jahre alten Dahler. »Marvin hat sich dem VfL Sindelfingen angeschlossen, weil er dort auf einer 50-Meter-Bahn und wesentlich häufiger trainieren kann«, erklärt Moritz. In Reutlingen und Tübingen waren maximal sechs Wasser-Übungseinheiten möglich, in Sindelfingen kann er neun Mal pro Woche ins Wasser. Der eine Ausbildung als Kommissaranwärter absolvierende Dahler sei »ein Schwimmer, der mental enorm stark ist. Bei Wettkämpfen wächst er regelmäßig über sich hinaus«, sagt Moritz. Dahler sei ein »umgänglicher Typ, sozial kompetent und ein total fairer Sportler«. In seinem Heimatort Sielmingen ist er nach wie vor bei der Freiwilligen Feuerwehr. In seiner Zeit bei Reutlingen/Tübingen wurde Dahler mehrmals deutscher Jahrgangsmeister und im Jahr 2018 süddeutscher Meister über 50 Meter Rücken in der Offenen Klasse. Tokio kommt für ihn noch zu früh, »doch die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind sein Ziel«, weiß Moritz. Dahler hält über 50 Meter Rücken – da zählt er in Berlin am heutigen Samstag zu den Mitfavoriten – in 25,57 Sekunden den württembergischen Rekord. Mit seinen gestern erzielten 55,23 Sekunden über 100 Meter Rücken verbesserte er die bisherige württembergische Bestmarke von Mark Fischer (56,04/Ulm) aus dem Jahr 2013.

Von Bredow-Werndl erneut vorne

Die 19 Jahre alte Olympiastarterin Anna Elendt (SG Frankfurt) sicherte sich im Finale in Berlin über 100 Meter Brust in deutscher Rekordzeit von 1:06,50 Minuten den Titel. Elendt blieb 51 Hundertstel Sekunden unter der zwölf Jahre alten Bestmarke von Sarah Poewe.

Die Mannheimerin Jacqueline Otchere hat sich bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig den Titel im Stabhochsprung geholt. Mit 4,30 Metern verwies die 24-Jährige Leni Freyja Wildgrube vom SC Potsdam, die 4,20 Meter übersprang, auf den zweiten Platz.

Die Vorentscheidung fiel am Barren: Mit einer Weltklasseübung an seinem Spezialgerät hat Lukas Dauser bei den deutschen Kunstturn-Meisterschaften in Dortmund auf seinem olympischen Weg nach Tokio ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. Der 27-Jährige gewann in der Westfalenhalle den Mehrkampf und verwies den Erfurter Nils Dunkel sowie Titelverteidiger Andreas Toba aus Hannover auf die Plätze zwei und drei. »Ich wusste, dass ich mein Zeug kann und ich habe mich über einen echt guten Wettkampf gefreut«, sagte Dauser. »Dass das auch noch für Gold gereicht hat, ist echt eine coole Sache.« 2017 hatte er in Berlin schon einmal im Sechskampf gewonnen.

Isabell Werth ließ sich ihre gute Laune nicht verhageln. »Das war schon deutlich runder als am Donnerstag«, sagte die sechsmalige Dressur-Olympiasiegerin nach Platz zwei im Grand Prix Special im Rahmen der deutschen Meisterschaften in Balve: »Noch ein, zwei Prüfungen, dann sind wir wieder da, wo wir waren.« Das ist bei Isabell Werth und ihrem Herzenspferd Bella Rose für gewöhnlich ganz oben, doch in Balve hatte wie schon im Vorjahr Mannschafts-Weltmeisterin Jessica von Bredow-Werndl mit ihrer eleganten Trakehnerstute Dalera die Nase im Grand Prix Special vorn. (GEA/dpa)