BERLIN. Kugelstoßerin Sara Gambetta hat sich den ersten Titel bei den diesjährigen deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Berlin gesichert. Die Titelverteidigerin vom SV Halle siegte am Donnerstag vor dem Brandenburger Tor mit 18,67 Metern und holte zum dritten Mal den nationalen Meistertitel. Gambetta war danach zwar nicht ganz zufrieden mit ihrer Leistung, meinte aber: »Das hat schon Spaß gemacht vor dem Tor, es ist ja sehr geschichtsträchtig hier. Ich denke, wir haben den Zuschauern einen guten Fight geboten.«
Rang zwei ging mit nur fünf Zentimetern weniger an Katharina Maisch vom LV 90 Erzgebirge, die damit ebenfalls die WM-Norm überbot. Dritte wurde Julia Ritter vom TV Wattenscheid 01 mit 18,25 Metern. Die jahrelang beste deutsche Kugelstoßerin Christina Schwanitz hatte ihre Karriere vor vier Monaten nach den nationalen Hallenmeisterschaften in Leipzig beendet.
Die Bempflingerin Katharina Maisch, die viele Jahre für die TuS Metzingen startete und von Trainer Uwe Euchner das Rüstzeug für höhere Aufgaben erhalten hatte, haderte mit ihrem Auftritt: »Es lief durchwachsen heute. Die ersten drei Stöße waren nichts. Ich konnte mich zum Glück noch retten und bin in die Top Acht gekommen, aber international wäre ich damit draußen gewesen.« Die Technik habe »überhaupt nicht gepasst. Ich werde daran arbeiten und bis zur EM und WM wird es besser sein«.
Im vergangenen Jahr gab es bei den nationalen Titelkämpfen in Braunschweig den gleichen Einlauf wie gestern. Damals siegte Gambetta mit 18,31 Metern vor Maisch mit 18,13 Metern. Vor einem Jahr war das für die Bempflingerin noch eine persönliche Bestweite. Mittlerweile wuchtet sie die Vier-Kilo-Kugel ein ganzes Stück weiter hinaus. Ihre Bestmarke steht seit kurzem bei 18,80 Metern. Interessant: Auch bei der Jahres-Bestleistung liegt Gambetta mit 18,88 Metern wenige Zentimeter vor der Ex-Metzingerin, die seit drei Jahren für den LV 90 Erzgebirge startet.
Auch die Drittplatzierte Julia Ritter hatte mit 18,60 Metern schon vor den »Deutschen« die WM- und die EM-Norm abgehakt. »Mit dem dritten Platz bin ich sehr zufrieden. 18,25 Meter sind aber nicht unbedingt das, was ich wollte«, kommentierte Ritter ihren Wettkampf.
Am heutigen Freitag ermitteln in der speziell für diese beiden Wettbewerbe errichteten Kugelstoß-Arena vor dem Berliner Wahrzeichen die Männer ihren Meister. Alle anderen Disziplinen finden dann am Samstag und Sonntag im Rahmen der Finals im Berliner Olympiastadion statt. (GEA/dpa)