REUTLINGEN. »Das ist überragend. Etwas Besseres gibt es nicht«, brüllte Kommentator Fabian Dietrich ins Mikrofon des Mössinger Livestreams, nachdem sein Bruder Lukas in letzter Sekunde den Siegtreffer mit einem sensationellen Kempa-Trick erzielt hatte. Aufgrund verschärfter Corona-Auflagen mussten die Mössinger Handball-Fans den Spieltag und damit diese sehenswerte Aktion zu Hause am Fernseher verfolgen. »Wahnsinn, wir hatten über 1 500 Klicks für das Spiel der Männer-Mannschaft und im Schnitt etwa 300 Zuschauer im Livestream«, zeigte sich Abteilungsleiter Uwe Kemper beeindruckt von der Resonanz.
Beeindruckt waren die Mössinger auch über das Ergebnis. Das Team von Trainer Michael Tröster gewann diese Partie der Landesliga-Staffel 3 gegen die SG H2Ku Herrenberg II mit 28:27 (10:12). »Das war ein Schritt in die richtige Richtung, wenngleich wir noch unglaublich Steigerungspotenzial haben«, sagte Tröster. Vor allem in der ersten Hälfte war Mössingen häufig in Unterzahl. Im Angriff fehlte es somit an Durchschlagskraft. Immer wieder scheiterten die Steinlachtäler am Herrenberger Schlussmann. In den ersten zehn Minuten gelangen lediglich zwei Tore. Im zweiten Durchgang verdienten sich Niklas Felger und Tim Mäußnest im Angriff ein Lob. Spielmacher Ruben Gesk fand immer wieder Till Eißler am Kreis oder tankte sich selbst durch. In der letzten Sekunde spielte Sebastian Bock den Ball im hohen Bogen in den Herrenberger Kreis, wo Dietrich angeflogen kam und den Ball im Netz versenkte.
Carle scheidet verletzt aus
In der Staffel 2 der Landesliga kam der VfL Pfullingen II gegen den TV Jahn Göppingen zu einem leistungsgerechten 26:26 (14:12)-Unentschieden. Beide Mannschaften begannen sehr konzentriert. Nach acht Minuten stand es 4:4. Danach setzte sich Pfullingen auf 10:6 (16. Minute) ab, doch der Aufsteiger kämpfte sich in seinem ersten Landesligaspiel der Vereinsgeschichte bis zur 32. Minute auf 14:14 heran. Der VfL warf in der Folgezeit zwei Mal einen Drei-Tore-Vorsprung heraus – beim 21:18 (45.) und 22:19 (47.). Göppingen blies wieder zur Aufholjagd und ging 48 Sekunden vor Schluss sogar mit 26:25 in Führung. Nach einer Auszeit von Trainer Maximilian Hertwig erzielte der siebenfache Torschütze Lasse Schiemann vier Sekunden vor Schluss den Treffer zum 26:26.
Zweite Niederlage im zweiten Spiel – die TSG Reutlingen ist nach der 21:31 (10:16)-Pleite bei der HSG Bargau/Bettringen Tabellenletzter. »Wir haben erneut den Start verschlafen«, sagte der neun Mal erfolgreiche Reutlinger Spielertrainer Marco Melo, der phasenweise eng gedeckt wurde. Die TSG konnte in der zweiten Hälfte den Sechs-Tore-Rückstand nicht mehr verkleinern. »Wir zeigten einige Minuten eine gute Leistung. Statt uns mit Toren zu belohnen, straften wir uns mit dummen Zeitstrafen selbst«, ärgerte sich Melo. Reutlingens Rückraumspieler Johannes Carle schied verletzungsbedingt in Durchgang eins aus. (GEA)