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Zweikampf um den zweiten Platz in der Bezirksliga

Die Reutlinger Teams Croatia und Young Boys liefern sich enges Rennen um die Aufstiegs-Relegation

Artistisch: Wittlingens Maurice Ruess. Adrian Stickel (Zainingen) schaut zu.  FOTO: BAUR
Artistisch: Wittlingens Maurice Ruess. Adrian Stickel (Zainingen) schaut zu. FOTO: BAUR
Artistisch: Wittlingens Maurice Ruess. Adrian Stickel (Zainingen) schaut zu. FOTO: BAUR

REUTLINGEN. In der Fußball-Bezirksliga geht es an beiden Enden der Tabelle spannend zu. Tabellenführer FC Rottenburg marschiert zwar mit acht Punkten Abstand vorneweg. Dahinter aber ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem SV Croatia Reutlingen und den Young Boys Reutlingen in vollem Gange, die beide 52 Zähler auf dem Konto haben.

Das mit fünf Toren Vorsprung auf Platz zwei liegende Croatia siegte beim Kellerkind TSV Genkingen unerwartet knapp mit 1:0 (1:0). »Wir hätten den Sack viel früher zumachen müssen«, meinte Reutlingens Stürmer Ante Galic. Kevin Nicolaci erzielte das einzige Tor nach einem doppelten Doppelpass mit Galic und Björn Gerdes. Ansonsten kam der Favorit auf dem holprigen Platz, den Galic als »den schlechtesten der ganzen Liga« bezeichnete, vor allem nach langen Bällen zu Chancen. Galic geht davon aus, dass es bis zum letzten Spieltag einen Zweikampf mit den Young Boys um den zweiten Platz gibt, der zu den Relegationsspielen zur Landesliga berechtigt. »Wenn wir so weiter spielen wie bisher mache ich mir überhaupt keine Sorgen«, sagt Galic, der mit Croatia den siebten Sieg in Serie feierte.

Hirrlingen lässt federn

Die Young Boys Reutlingen haben sich beim 4:1 (1:0)-Sieg schwerer getan, als es das Ergebnis vermuten lässt. »Wir haben viele Fehler im Spielaufbau gehabt«, gab Co-Trainer Jürgen Mössmer zu. Auch Eningen kam zu Chancen, doch letztlich waren die Young Boys effektiver. Für Mössmer ist der Ausgang des Duells mit dem Reutlinger Stadtrivalen schwer vorherzusagen. Der Ex-Profi verweist aber darauf, dass beide Teams noch schwere Spiele gegen den Tabellenführer Rottenburg vor der Brust haben. »Wir sollten mit unserer jungen Mannschaft aber gar nicht so auf die Tabelle schauen«, sagt Mössmer mit Verweis auf die Ausrutscher in dieser Saison, etwa beim 0:4 gegen Croatia.

Der Tabellenvierte SV Hirrlingen musste sich mit einem 2:2 (2:0) gegen den SV Pfrondorf begnügen und hat damit den Relegationsplatz etwas aus den Augen verloren. »Wir haben aber noch nicht aufgegeben«, entgegnet Abteilungsleiter Mark Biesinger, der darauf verweist, dass nun direkte Duelle mit Croatia und den Young Boys auf dem Programm stehen. »Aber unsere Chancen sind nun natürlich kleiner geworden«, gab Biesinger zu. Unnötigerweise, wie rauszuhören ist. Nachdem Sandro Esser alleine vor dem Tor das vorentscheidende 3:0 auf dem Fuß hatte, kämpfte sich Pfrondorf zurück.

Der TSV Dettingen/Erms muss nach der 1:2 (1:0)-Niederlage beim TV Derendingen die letzte Hoffnung auf Platz zwei begraben. Der Sieg für Derendingen war verdient, auch wenn er etwas glücklich zustande kam. In der Nachspielzeit lenkte Dettingens Kapitän Dominic Hirsch einen Lupfer von Jannis Hegele ins eigene Tor.

Spitzenreiter Rottenburg marschiert weiter vorne weg. Wobei beim 4:1 (1:1)-Sieg über den VfL Pfullingen II lange eine Überraschung des Außenseiters in der Luft lag, wie Pfullingens Abteilungsleiter Timo Schyska berichtete. »Bis zur 78. Spielminute haben wir träumen dürfen.« Dann leistete sich der Tabellenelfte aber zu viele Ballverluste, die die Rottenburger nutzten. »Aber wenn wir so spielen, ist mir nicht bange um den Klassenverbleib«, meinte Schyska.

Der TSV Wittlingen gab nach einem 2:1 (0:1) über den SV Zainingen die Rote Laterne ab und sendete ein Lebenszeichen im Abstiegskampf. Im schwungvollen Alb-Derby glich Moritz Krohmer (62.) per Foulelfmeter die Zaininger Führung aus. Wittlingen schwächte sich durch eine Gelb-Rote Karte von Ronny Ruess selbst, Mbaye Badou (84.) traf dennoch. Nach einem weiteren Platzverweis für Krohmer drückte Zainingen auf den Ausgleich, hatte aber Pech als Stürmer Manuel Lamparter nur die Latte traf.

Torspektakel in Metzingen

Auch der TSV Steinhilben hat im Abstiegskampf aufhorchen lassen. Der neue Tabellenvierzehnte bezwang die auf Platz sechs rangierende SG Reutlingen mit 2:1 (0:1). »So überraschend war unser Sieg gar nicht«, sagte Steinhilbens Spieler Nico Wittner. »Wir sind äußerst selbstbewusst nach dem Aufwärtstrend der letzten Wochen.« Grund dafür sei, dass man erstmals auf den vollen Kader zurückgreifen könne. Semih Özdemir (54.) und Raphael Sontheimer (62.) drehten den Rückstand durch Andreas Heidt (36.).

Ein Torspektakel haben die Zuschauer in Metzingen gesehen. Die TuS fertigte den TSV Sickenhausen mit 7:3 (3:0) ab. »Das hätte auch 12:5 ausgehen können«, meinte Metzingens Trainer Zizino Teixeira-Rebelo. Besonders angetan war er von der Offensivleistung seines Teams, weniger von der Abwehr. Dank des vierten Siegs in Folge steht der Klassenverbleib für Metzingen fest, der heute auf dem Stuttgarter Wasen gefeiert wird. (GEA)