TÜBINGEN. Verbandsligist TSG Tübingen muss zukünftig auf Routinier Pirmin Glück verzichten. Der 32-jährige spielende Co-Trainer verletzte sich am 19. Oktober gegen Hofherrnweiler am rechten Kreuzband. Für Glück war es insgesamt bereits der dritte Kreuzbandriss nach 2011 und 2014. »Dass ich nochmals Verbandsliga oder sonst aktiv spielen werde, ist sehr unwahrscheinlich«, sagt das langjährige Gesicht der Unistädter. Doch Angst um sein Team hat Glück nicht, wie der 32-Jährige im Gespräch mit GEA-Mitarbeiter Tobias Fischer vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten Türkspor Neckarsulm (Samstag, 14.30 Uhr) berichtet.GEA: Wie ist die Stimmungslage und das körperliche Befinden nach dem dritten Kreuzbandriss? Bedeutet diese erneute Verletzung das Karriereende?
Pirmin Glück: Die Diagnose nach der MRT-Untersuchung, dass das rechte Kreuzband durch ist, war natürlich niederschmetternd. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm ist. Den Alltag kann ich gut bewältigen, ich habe keine Schmerzen. Bei Beugungen bin ich aber schon eingeschränkt und merke, dass das Knie zumacht. Ich klappere gerade sämtliche Orthopäden ab, wie es weitergeht. Ein Riss im bereits operierten Kreuzband ist nicht so einfach, man kann nicht einfach eine Sehne einsetzen. Mal sehen, was final dabei herauskommt. Eventuell kann es konservativ behandelt werden. Dass ich nochmals Verbandsliga oder sonst aktiv spielen werde, ist sehr unwahrscheinlich. Da muss man schon realistisch sein. Ich werde mich wahrscheinlich nun anderen Sportarten widmen. (lacht)
Die TSG Tübingen befindet sich im Abstiegskampf. Wie kann Ihr Ausfall hinsichtlich der Erfahrung auf dem Feld kompensiert werden?
Glück: Ich bin mit Abstand der älteste Spieler. Erfahrung ist wichtig im Abstiegskampf. Wir sind ein sehr junges Team, das schon viele Punkte naiv abgegeben hat. Erfahreneren Mannschaften passiert das so nicht. Wir haben aber genügend Persönlichkeiten im Team, die mein Fehlen auffangen können. Da mache ich mir keine Sorgen, auch weil ich der Überzeugung bin, dass wir einen guten Kader für den Klassenerhalt haben. Die Formkurve zeigt in den letzten Spielen ohnehin nach oben. Fünf Punkte aus drei Spielen, dazu wäre mir mehr drin gewesen. Auch ohne mein Mitwirken.
Sie sind auch Co-Trainer. Ändert sich nun Ihre Tätigkeit aufgrund der Verletzung, und wie sehen Sie die Ausgangslage vor dem Spiel gegen das Spitzenteam aus Neckarsulm?
Glück: Nein, daran ändert sich nichts. Mit Trainer Michael Frick und Nicolas Bok als weiterem Co-Trainer haben wir weiter unsere Aufgabenverteilung. Gegen Neckarsulm erwartet uns eine der besten Mannschaften in der Liga. Man bereitet sich gegen solche Topteams natürlich etwas anders vor. Wir wissen, was auf uns zukommt. Gegen vermeintlich bessere Mannschaften haben wir aber oft gut ausgesehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch gegen diesen Gegner etwas erreichen können. (GEA)