OBERENSINGEN. Nächstes Spiel gegen ein Top-Team, nächster Sieg für die Young Boys Reutlingen - und wie. Mit 6:3 (2:1) setzt sich die Mannschaft von Trainer Volker Grimminger bei der TSV Oberensingen durch und mutiert selbst zum Team der Stunde in der Fußball-Verbandsliga. In der Vorwoche hatte die Elf 4:0 gegen Hofherrnweiler-Unterrombach gewonnen.
»Man merkt, wie sich die Mannschaft entwickelt hat«, lobt Grimminger. Mit dem Ball sei sein Team schon immer gut gewesen, mit der Zeit hätten sich die Defensiv-Abläufe immer weiter verbessert, »und jetzt haben wir auch noch das Angriffspressing für uns entdeckt«. Eine Vielseitigkeit, die nun auch Oberensingen schwer zu schaffen machte. Denn so ehrlich muss man sein: So richtig in Gefahr war der Erfolg des aufstrebenden Reutlinger Clubs nie. Nicht mal nach dem frühen 0:1-Rückstand (6.) durch einen schönen Treffer von Simon Brandstetter, den die Young Boys einfach wegsteckten und danach bis zum 5:1 (65.) scheinbar problemlos davonzogen. Erst nach einigen Wechseln kam der Gastgeber noch mal etwas näher (5:3), doch als die Grimminger-Truppe musste, legte sie zum Endstand nach. »Mit dem Ergebnis können sie noch zufrieden sein«, meint der Young-Boys-Coach. »Mit ein bisschen mehr Spielglück geht es höher aus.«
Extra-Lob für Lennerth
Gefragt nach den herausragenden Spielern seines Teams zählte Grimminger zunächst ein halbes Dutzend Namen auf und stellte dann fest, dass im Prinzip fast jeder einen guten Job gemacht hatte. Ein Extra-Lob gab es aber für den 21-jährigen Luca Lennerth, der gegen seinen Ex-Club auf ganzer Linie überzeugte und sich mit einem Treffer belohnte. Ebenfalls erfolgreich waren seine Mitspieler Christos Chatzimalousis, Hakan Aktepe, Ante Galic und Joker Thomas Diescher. Dazu kam ein Eigentor von Julian Miller.
»Mittlerweile können wir nicht mehr nur kicken. Wir können auch Bälle gewinnen in den richtigen Zonen. Wir haben unser Portfolio erweitert«, erklärt Grimminger den jüngsten Höhenflug. Reutlingen blieb im siebten Spiel in Folge ungeschlagen und darf sich, geht es so weiter, bald selbst Top-Team nennen. Auch wenn der Coach diesen Begriff noch nicht in den Mund nimmt. (GEA)