PFULLINGEN. Siege gegen einen Lokalrivalen bringen auch nur drei Punkte – logisch. Gewinnt man ein Derby, ist das Glück jedoch zumindest für eine gewisse Zeit nahezu perfekt. So tanzten die Pfullinger Verbandsliga-Fußballer nach dem deutlichen 4:0 (1:0) bei der TSG Tübingen auch ausgelassen im Kreis. Sie feierten sich – aber auch, die Punkte 31, 32 und 33 eingefahren zu haben. Das reicht vor dem Auswärtsspiel an diesem Mittwoch (19 Uhr) beim Tabellen-Vorletzten VfB Friedrichshafen bei noch 16 ausstehenden Begegnungen natürlich nicht zum Ligaverbleib. Die Tatsache, jahresübergreifend seit fünf Partien ungeschlagen zu sein, kann sich aber doch sehen lassen.
Der Blick auf die 3. Liga, die – wie das württembergische Oberhaus in dieser Spielzeit coronabedingt ausnahmsweise – eine Spielklasse mit zuletzt regelmäßig 20 Mannschaften war, gibt Einblicke, was die Schützlinge von Trainer Daniel Güney im restlichen Saisonverlauf noch einfahren sollten: Ausschlaggebend für den sicheren Verbleib in der Verbandsliga, also ohne Relegation, ist Tabellenplatz 13. Für diesen waren in der Drittliga-Spielzeit 2012/13 »nur« 44 Punkte nötig, in der Runde zuvor aber auch schon 50. Seit der Saison 2009/10 ergibt sich ein rechnerischer Durchschnittswert von 47,66 Punkten. Heißt für den VfL: 17 weitere Zähler, dann wären die 50 geschafft; 15 würden aber wahrscheinlich auch schon reichen.
Darüber hinaus zeichnet das Team um Kapitän Matthias Dünkel aktuell der absolute Siegeswillen und die volle Konzentration auf das Wesentliche von Beginn an aus. »Wir sind als Mannschaft noch enger zusammengewachsen und haben uns während der Vorbereitung besser eingespielt. Alle sind heiß und reißen sich zu einhundert Prozent den Hintern auf«, nennt der zusammen mit Lukas Glaser beste VfL-Goalgetter (beide acht Tore) die Gründe für den aktuellen Höhenflug. Hinzu kommt der aktuelle Konkurrenzkampf. »Jeder ist ersetzbar, keiner kann sich ausruhen«, so Dünkel. (GEA)
MEHR IMPULSE NACH VORN
»Gegen Pfullingen hatten wir kein Matchglück, im Duell gegen Türkspor Neu-Ulm wollen wir an das Spiel gegen Sindelfingen anknüpfen«, berichtet Goran Divljak, Co-Trainer der TSG Tübingen, vor dem nächsten Heimspiel an diesem Mittwoch (19 Uhr). Aggressiver und bissiger wolle man gegen Türkspor auftreten. »Gegen Pfullingen haben wir in der ersten Halbzeit gut verteidigt, nach vorne waren wir aber zu schwach und hatten nur Halbchancen.« In der Hinrunde hatten die Unistädter in Neu-Ulm ein schlechtes Spiel abgeliefert und prompt 0:4 verloren. Divljak: »Das soll sich jetzt ändern.« Pirmin Glück wird wieder zur Verfügung stehen. Er soll für Impulse in der Offensive sorgen. (uhl)