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Ex-Reutlinger Plattenhardt schießt Hertha BSC zum Klassenverbleib

Ein ehemaliger Fußballer des SSV Reutlingen hat Bundesligist Hertha BSC  zum Klassenverbleib geschossen. Im Relegations-Rückspiel gegen den Hamburger SV traf Marvin Plattenhardt zum entscheidenden 2:0 - sehr zum Leidwesen eines anderen ehemaligen SSVlers.

Herthas Marvin Plattenhardt (2.v.l) jubelt zusammen mit seinen Teamkollegen nach seinem Treffer zum 0:2.
Herthas Marvin Plattenhardt (2.v.l) jubelt zusammen mit seinen Teamkollegen nach seinem Treffer zum 0:2. Foto: Christian Charisius/dpa
Herthas Marvin Plattenhardt (2.v.l) jubelt zusammen mit seinen Teamkollegen nach seinem Treffer zum 0:2.
Foto: Christian Charisius/dpa

HAMBURG. Hertha BSC hat den siebten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga gerade noch vermieden - vor allem Dank eines ehemaligen Spielers des SSV Reutlingen. Der Hamburger SV bleibt dagegen auch in der kommenden Saison zweitklassig. Die von Felix Magath trainierten Berliner gewannen am Montagabend das Relegations-Rückspiel beim HSV im Volkspark mit 2:0 (1:0) und machten das enttäuschende 0:1 aus dem Hinspiel im Olympiastadion wett. Vor 55.000 Zuschauern in der ausverkauften Hamburger Arena brachte Dedryck Boyata nach einem Eckball von Marvin Plattanhardt die Gäste bereits in der 4. Minute in Führung; nach Plattenhardts Freistoßtreffer (63.) konnten die Berliner mit ihrem Retter Magath den Klassenverbleib bejubeln. Der 30-Jährige Filderstädter, der von 2006 bis 2008 in der Jugend des SSV Reutlingen gespielt hat, bevor er über den 1. FC Nürnberg zur Hertha kam, anvancierte mit einem Tor - seinem ersten in dieser Saison - und einer Vorlage zum umjubelten Machtwinner.

Hertha BSC beginnt stark

Im HSV-Tor musste sich Daniel Heuer Fernandes ganz schön strecken, um den Distanzschuss von Lucas Tousart zu entschärfen (31.). Kurz vor der Pause hatten die Berliner neun Torschüsse abgegeben - der HSV nur einen. Das Hamburger Spiel war weiter viel zu fehleranfällig.

Hertha-Torwart Andreas Christensen bekam zu Beginn der zweiten Halbzeit bei den Abschlüssen von Ludovit Reis (48.) und Moritz Heyer (49.) etwas mehr zu tun. Die Hamburger wirkten jetzt präsenter und kamen öfter in ihr eigentlich sehr offensives Spielsystem. Mit 67 Toren zählte der HSV zu den treffsichersten Teams in der 2. Liga, der Hertha waren an 34 Bundesliga-Spieltagen nur 37 Tore gelungen.

Doch mitten in die gute HSV-Phase traf dann Plattenhardt per direkt verwandeltem Freistoß. Die meisten rechneten wohl mit einer Flanke des ehemaligen Nationalspielers von der rechten Seite. Der der Linksfuß schoss frech direkt auf das Tor. Der Ball flog über den überrascht wirkenden Heuer Fernandes hinweg in das lange Eck des Hamburger Tores. Plattenhardts Team versuchte zudem, sofort nachzusetzen. Heuer Fernandes rettete gegen Jovetic (73.). In der 81. Minute musste der Ex-Reutlinger nach einem Zweikampf verletzt vom Feld. Die HSV-Profis wehrten sich in der hitzigen Schlussphase, zu vielen Chancen kamen die Hanseaten aber nicht mehr.

Ex-Reutlinger Rohr bringt Schwung ins Spiel

Des einen Freud ist des andern Leid. Mit Maximilian Rohr trauert ein weiterer ehemaliger Reutlinger dem verpassten Aufstieg mit dem HSV hintrerher. Rohr, der den SSV im Sommer 2018 nach zwei Spielzeiten in Richtung Freiberg verließ, um über Jena im Juli 2020 zum HSV zu gelangen, wo er zunächst mit der »Zweiten« vorlieb nehmen musste, war vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit ein Antreiber im Spiel des Gastgeber. In der 58. Spielminute musste der defensive Mittelfeldspieler aber wie schon im Hinspiel Josha Vagnoman Platz machen. Doch während im Hinspiel (1:0) der Plan des HSV aufging, kassierten die Gastgeber nach Rohrs Auswechslung den entscheidenden Treffer durch Plattenhardt. (GEA/dpa)