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TSG Reutlingen verliert Spitzenspiel gegen BSG Ludwigsburg mit 63:84

Die Basketballer der TSG Reutlingen schwächeln im Spitzenspiel. Trotzdem gibt sich Chefcoach Vasilios Tsuknidis im Hinblick auf die lange Saison kämpferisch.

Übermächtiger Gegner: Für Noel Tomas-Duarte (rechts) von der TSG Volksbank Reutlingen ist kein Vorbeikommen gegen Ariel Hukporti
Übermächtiger Gegner: Für Noel Tomas-Duarte (rechts) von der TSG Volksbank Reutlingen ist kein Vorbeikommen gegen Ariel Hukporti von der BSG Ludwigsburg. FOTO: BAUR
Übermächtiger Gegner: Für Noel Tomas-Duarte (rechts) von der TSG Volksbank Reutlingen ist kein Vorbeikommen gegen Ariel Hukporti von der BSG Ludwigsburg. FOTO: BAUR

REUTLINGEN. Am Ende stand eine 63:84 (36:48)-Niederlage der TSG Volksbank Reutlingen gegen die BSG Ludwigsburg auf der Anzeigentafel. Das klare Ergebnis beim Spitzenspiel in der 2. Basketball-Regionalliga spiegelte die Kräfteverhältnisse zwischen der Heimmannschaft und dem Ludwigsburger Bundesliganachwuchs wider. In drei von vier Vierteln sahen die rund 800 Zuschauer in der voll besetzten IKG-Halle, was eine Rekordkulisse für die TSG bedeutete, ein einseitiges Spiel.

»Wir haben es versäumt mit Kampfgeist und unserer Erfahrung gegenzuhalten«, zog Reutlingens Chefcoach Vasilios Tsuknidis das Fazit. Durch die erste Saison-Niederlage verloren die Reutlinger erstmals seit dem dritten Spieltag die Tabellenführung und nach dem 82:71-Sieg aus dem Hinspiel auch den direkten Vergleich mit dem neuen Primus. Tsuknidis gibt aber nicht auf: »Die Saison ist jedoch noch lang, alles ist noch drin.«

»Die Ludwigsburger trainieren jeden Tag. Das macht den Unterschied«

Die Voraussetzungen vor dem Spitzenspiel Erster gegen Zweiter hätten gegensätzlicher kaum sein können. Leistungssport im ideellen Bereich, nennen es die Basketball-Verantwortlichen bei der TSG, Vollprofitum ist bei Ludwigsburg zu finden. »Wir trainieren drei Mal in der Woche, die Ludwigsburger jeden Tag, das macht den Unterschied«, stellte Tsuknidis klar.

Zu Beginn bewegten sich die »Ravens« dank lautstarker Unterstützung des eigenen Publikums, einer aggressiven Verteidigung und vielen leichten Fehlern der Ludwigsburger »Riesen« auf Augenhöhe. Bis zur zehnten Minute stand es 22:22. Mit Beginn des zweiten Viertels setzten sich die körperlich überlegenen Gäste aus der Barockstadt immer mehr durch. Vor allem dank ihres 2,13 Meter langen Centers Ariel Hukporti hatten die Ludwigsburger die Lufthoheit unter den Körben. Der erst 17 Jahre alte Center zählt zu den größten europäischen Talenten seines Jahrgangs und ist Stammkraft im Bundesligakader der Ludwigsburger Basketballmannschaft. Viele Experten prophezeien dem jungen Mann eine Zukunft in der amerikanischen Profiliga NBA.

Am Samstagabend spielte er seine enorme Reichweite aus und pflückte für die Ludwigsburger reihenweise die Rebounds unter den Körben. Mit 16 Punkten war er bester Mann bei den Barockstädtern. Weitere 20 Punkte kamen von den beiden starken Patrick-Brüdern Johannes (8) und Jacob (12).

»Sie waren uns körperlich überlegen, ihre großen Leute haben regelmäßig Wege in unserer Deckung geöffnet«, konstatierte Tsuknidis. Topscorer bei den »Ravens« war einmal mehr Damir Dronjic, der 19 Treffer erzielte, obwohl er krankheitsbedingt angeschlagen ins Spiel ging. Der dribbelstarke, quirlige Angreifer war jedoch zu oft auf sich allein gestellt. Bei den Ludwigsburgern verteilten sich die Schützen fast auf das komplette Team – was die Ausgeglichenheit des Kaders unterstrich.

»Es besteht kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen«

Bekannt war, dass die Gäste zielsicher von der Dreierlinie agieren. Doch während des gesamten Spiels gelang es der TSG nicht, diese Würfe einzudämmen. 27 Punkte sprechen für sich. So hatten die Gäste bei Halbzeit einen Vorsprung von zwölf Punkten herausgeworfen. »Unkonzentriertheit und mangelnden Kampfgeist« sah Trainer Tsuknidis zu diesem Zeitpunkt bei seinem Team. Leichte Fehler beim Zuspiel und überhastete Würfe verhalfen den Ludwigsburgern im dritten Viertel, die Führung auszubauen.

Ein Dreier zum 48:67 mit der Sirene nach 30 Minuten weckten nochmals die »Ravens« und die Zuschauern auf. Beim 63:73 kochte die IKG-Halle, und es schien eine Wende, zumindest aber eine knappe Niederlage möglich, um den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Doch die Ludwigsburger hatten den Ernst der Lage erkannt und verschärften – begünstigt durch leichte Fehler der TSG – das Tempo. In den letzten Minuten gelang so Reutlingen kein Treffer mehr. Spieler Lucas Sipetic erkannte neidlos an: »Wir müssen an unserer Verteidigung arbeiten, aber es besteht kein Grund, den Kopf hängen zu lassen.« (GEA)