REUTLINGEN. Zweimal musste die Polizei am Mittwochnachmittag kurz nacheinander wegen psychisch auffälligen Personen in die Reutlinger Innenstadt ausrücken.
Zunächst war die Polizei kurz nach 16 Uhr alarmiert worden, weil ein junger Mann im Bereich der Wilhelmstraße in aggressiver Weise umhergeschrien, einen Passanten angegangen und sich dann in Richtung ZOB entfernt hatte. Dort trafen die Polizeibeamten auf den polizeibekannten 23-Jährigen, der dann davonrannte. In der Alteburgstraße konnte er jedoch eingeholt und in Gewahrsam genommen werden.
Dabei stieß der Mann Beleidigungen gegen eine Polizistin aus und bedrohte deren Kollegen, so die Polizei. Zuvor hatte er sich kurzfristig körperlich an dem Streifenwagen zu schaffen gemacht, aber keinen Sachschaden angerichtet. Er wurde im Anschluss in eine psychiatrische Klinik gebracht. Wie sich im Laufe der weiteren Ermittlungen herausstellte, hatte der 23-Jährige zuvor in der Karlstraße einem Passanten die Brille heruntergerissen und auf die Straße geschleudert. Der Mann wird nun bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
Auf einem Video, das gestern und heute via Whatsapp die Runde machte, ist zu sehen, wie der Mann auf der Höhe der Fußgängerampel Wilhelmstraße/Karlstraße »Takbir Allahu Akbar« brüllt. Der Mann sei in Deutschland geboren, sagt Polizeisprecherin Andrea Kopp auf GEA-Anfrage. Es gebe keinen terroristischen Hintergrund, der Mann leide vielmehr an einer psychischen Krankheit.
Um 16.40 Uhr wurden die Beamten dann zu einer Wohneinrichtung in der Liststraße gerufen. Dort befand sich ein möglicherweise unter Drogeneinfluss stehender 34-Jähriger in einem psychischen Ausnahmezustand. Nur unter Einsatz von drei Streifenwagenbesatzungen gelang es, den Mann festzuhalten, sodass sich Notarzt und Rettungsdienst seiner annehmen konnten. Einer der eingesetzten Beamten wurde bei der Ingewahrsamnahme des 34-Jährigen leicht verletzt. Der Rettungsdienst brachte den Patienten zur Behandlung ins Krankenhaus, wo er stationär aufgenommen wurde. (pol/kk)