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Aktuell Coronakrise

Zwangsschließung überrascht Gastronomen nicht

Das vorläufige Aus für die Gastronomie-Branche hat nach Meinung von Moritz Neubert auch sein Gutes.

Noch Mitte der Woche zog es Gäste in die Reutlinger Straßencafés. Ab sofort ist damit Schluss. Denn die Landesregierung hat gest
Noch Mitte der Woche zog es Gäste in die Reutlinger Straßencafés. Ab sofort ist damit Schluss. Denn die Landesregierung hat gestern ein Verbot ausgesprochen, wonach sich nicht mehr als drei Menschen auf öffentlichen Plätzen treffen dürfen und Restaurants, Cafés, Kneipen und Bars ihren Betrieb einstellen müssen. FOTO: NIETHAMMER
Noch Mitte der Woche zog es Gäste in die Reutlinger Straßencafés. Ab sofort ist damit Schluss. Denn die Landesregierung hat gestern ein Verbot ausgesprochen, wonach sich nicht mehr als drei Menschen auf öffentlichen Plätzen treffen dürfen und Restaurants, Cafés, Kneipen und Bars ihren Betrieb einstellen müssen. FOTO: NIETHAMMER

REUTLINGEN. Unvorbereitet hat sie die Gastronomie-Branche nicht getroffen: Die Ankündigung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, wegen des Coronavirus Menschenansammlungen von mehr als drei Personen auf öffentlichen Plätzen zu verbieten und in der Folge ab dem heutigen Samstag Gaststätten und Restaurants bis auf Weiteres zu schließen. Was – das versteht sich von selbst – für die Betreiber von Kneipen und Speiselokalen einem schweren Schlag gleichkommt; allerdings einem, dem Moritz Neubert von der Reutlinger Gastro-Initiative durchaus Positives abgewinnen kann.

Richtig und wichtig

»Dieser Schritt«, sagt er, »ist richtig und wichtig. Ja, er ist in der derzeitigen Situation sogar total gut, weil er endlich und unmissverständlich Klarheit schafft.« Eine von der Landesregierung angeordnete Zwangsschließung, so Neubert, habe für die Betriebe – jedenfalls dann, wenn sie gegen derlei Ausfälle versichert sind – den Vorteil eines Endes mit Schrecken. Das sei nämlich allemal besser als ein Schrecken ohne Ende beziehungsweise ein scheibchenweises Vorgehen, das den Gastwirten keinerlei Planungssicherheiten gewährt.

»Für den Augenblick«, findet Neubert, sei das Öffnungsverbot, »das Vernünftigste, was man tun konnte. Man muss jetzt an die Gesundheit der Menschen denken. Das ist das Allerwichtigste.« Hinzu komme, dass sich die Politik nun »Luft verschafft« habe, »möglichst unbürokratische Hilfsmaßnahmen« in geordnete Bahnen zu lenken und einzuleiten.

Moritz Neubert und das Gros seiner Kollegen habe das einstweilige Aus also weder überrascht noch kalt erwischt. Nachdem jüngst schon die Öffnungszeiten beschnitten worden waren, dämmerte wohl fast allen Branchen-Vertretern, »dass es über kurz oder lang zu Schließungen kommen wird«. Deshalb sei die »Warenbeschaffung runtergefahren« worden, hätten Restaurant- und Gaststättenbesitzer sozusagen auf Sparflamme gekocht. Und ab heute ist der Ofen erst mal definitiv aus. »Ich«, erklärt Neubert, »wünsche allen Kollegen und Gästen, dass sie gesund bleiben. Und für die Gastronomen hoffe ich, dass sie gut durch die Krise kommen und ihre Cafés und Lokale bald wieder öffnen können.« (GEA)

LAGEBERICHT

Das Reutlinger Landratsamt teilte am Freitag 96 laborbestätigte Coronafälle im Kreis Reutlingen mit. (eg)