Logo
Aktuell OB-Wahl

Workshop für den Kandidat-O-Mat: Position beziehen

Es ist für alle Beteiligten ein spannendes Experiment. Der GEA begleitet die Landeszentrale für politische Bildung (LpB) als Medienpartner bei der Entwicklung eines Kandidat-O-Mat für die Oberbürgermeisterwahl in Reutlingen am 3. Februar.

Die Teilnehmer des Workshops beim GEA erarbeiteten rund 170 Thesen zu kommunalpolitischen Fragen. Am 12. Januar geht der Kandida
Die Teilnehmer des Workshops beim GEA erarbeiteten rund 170 Thesen zu kommunalpolitischen Fragen. Am 12. Januar geht der Kandidat-O-Mat online. FOTO: KÜSTER
Die Teilnehmer des Workshops beim GEA erarbeiteten rund 170 Thesen zu kommunalpolitischen Fragen. Am 12. Januar geht der Kandidat-O-Mat online. FOTO: KÜSTER

REUTLINGEN.  Bei einem zweitägigen Workshop beim GEA rauchten die Köpfe: Mitarbeiter der LpB haben gemeinsam mit jungen Menschen aus Reutlingen Dutzende von Thesen zu kommunalpolitisch relevanten Themen erarbeitet. GEA-Redakteure unterstützten als Experten, und auch Anregungen von GEA-Lesern und der OB-Kandidaten selbst flossen ein. Daraus soll ein Online-Werkzeug ähnlich des aus Bundes- und Landtagswahlen bekannten Wahl-O-Mat entstehen.

Projektleiterin Vivianna Klarmann sagte, grundsätzlich gehe es darum, kontrovers diskutierte Thesen zu finden, zu denen sich die Bürgermeisterkandidaten positionieren können. Eine dieser Kontroversen wurde auch beim Workshop klar, ist in Reutlingen zum Beispiel die Dietwegtrasse. Soll die Anbindung an den Achalmtunnel gebaut werden oder nicht? Zu Fragen wie diesen sollen möglichst alle OB-Kandidaten jetzt Stellung beziehen. Bei einem zweiten Workshop Anfang Januar werden dann die 30 heißesten Eisen des Wahlkampfs herausgefiltert.

Nachdem der Kandidat-O-Mat am 12. Januar online gegangen ist, können sich die Wähler durch die Thesen klicken – und ihre Antworten mit denen der Kandidaten abgleichen. »Ziel ist keine Wahlempfehlung, sondern ein Beitrag zur Meinungsbildung«, betonte Klarmann.

Katharina Böbel (18), Schülerin aus Sickenhausen und Mitglied im Reutlinger Jugendgemeinderat, hat die Teilnahme am Workshop »gereizt, um mitzuerleben, wie so ein Kandidat-O-Mat aufgezogen wird«. Aus 180 gesammelten Thesen am Ende einige wenige herauszufiltern, fand sie gar nicht so einfach. Neu war für sie die Erkenntnis, dass ein Bürgermeister nicht nur ihre politischen Ansichten teilen, sondern auch Kompetenzen in der Führung eines 2 500 Mitarbeiter zählenden Verwaltungsapparats haben sollte.

Daniel Scheu (25), der schon seit Jahren politisch aktiv ist in Reutlingen, unter anderem beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und bei der Grünen Jugend, will durch seine Mitarbeit am Kandidat-O-Mat dazu beitragen, die Wahlbeteiligung zu steigern und auch andere junge Wähler zu sensibilisieren, politisch aktiv zu werden. Damit liegt er auf der Linie der Landeszentrale für politische Bildung. Laut Professor Dr. Michael Wehner, Leiter der Freiburger Außenstelle der LpB, könnten die Erfahrungen mit dem Kandidat-O-Mat künftig in wissenschaftliche Studien einfließen. Bislang gebe es keinen Abgleich zwischen dem Verhalten der Website-Nutzer und dem Wahlausgang. (ele)

 

www.kandidatomat.de