REUTLINGEN. Sie gehöre zu dem Menschentyp, »der Themen entweder ganz oder gar nicht angeht«, hatte die Erzieherin, vom GEA nach den Gründen für ihre Kandidatur befragt, den Lesern am 23. September kundgetan. Insofern sei es nur konsequent, sagt Treß, dass sie die Stadtverwaltung nun gebeten habe, sie von ihrer Verpflichtung zu entbinden.
Laut Gemeindeordnung ist dies nur bei »zwingenden Gründen« möglich, zu denen die häufige oder lang dauernde berufliche Abwesenheit gehört, auf die sich Christine Treß dem Vernehmen nach beruft. Ihre berufliche und persönliche Situation habe sich dahin gehend verändert, dass sie »sowohl zeitlich als auch in der Verantwortlichkeit« stärker gebunden sei. Dieses Thema habe sich »parallel entwickelt« und jetzt konkretisiert.
WiR-Fraktionschef Professor Dr. Jürgen Straub findet das bevorstehende Ausscheiden der Fraktionskollegin »ewig schade«, zumal sie als Erzieherin an sozialen Themen wie der Kinderbetreuung »supernah dran« gewesen wäre. Die Nachfolge sei noch nicht geregelt. Der staatliche geprüfte Berg- und Skiführer Fritz Miller, der aufgrund seiner Stimmenzahl erster Nachrücker wäre, habe inzwischen seinen Hauptwohnsitz von Reutlingen weg verlegt und komme deshalb nicht mehr infrage. Zweiter Nachrücker ist der Friseurmeister Wolfgang Aichele, der laut Jürgen Straub zwar informiert ist, sich aber noch nicht entschieden habe. (rh)