Wie lässt sich die Welt »FairBessern«? Gesprächsreihe in Reutlingen

REUTLINGEN. »Wir wollen Impulse setzen«, sagt Jochen Mack von der Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart. Der gemeinnützige Verein ist eine kirchliche Hilfsorganisation, die mit Erlösen aus Kleider- und Schuhsammlungen Entwicklungsprojekte und Bildungsvorhaben seiner Mitgliedsverbände und Partner unterstützt. Und der Verein steht einem breiten Bündnis von kirchlichen und nichtkirchlichen Organisationen vor, die in einer entwicklungspolitischen Gesprächsreihe den Fragen nachgeht, wie Einzelpersonen zu mehr globaler Gerechtigkeit beitragen können und was sich politisch ändern muss, damit die Welt lebenswert wird beziehungsweise lebenswert bleibt. »Die Veranstaltungen sind kostenfrei«, sagt Jochen Mack bei der Präsentation des Programms. »Wir bitten aber um Spenden für die Ukraine.«

Die Idee für die Gesprächsreihe datiert aus dem Jahr 2020. Die Vorbereitungen waren abgeschlossen, dann machte Corona einen Strich durch die Rechnung – ohne dass die Reihe aus dem Fokus geriet. Sie ist überschrieben mit »Die Welt FairBessern – aber wie?« Drei Themen, verteilt auf vier Veranstaltungen, stehen im Mittelpunkt: Ernährung, Kleidung und Klimawandel.

- Ernährung

Wer fair kocht, trägt dazu bei, dass Ressourcen besser verteilt werden können. Gleichzeitig wird das Klima geschützt. Wie aber wird fair gekocht? Was für Zutaten, welche Rezepte taugen? Diese und andere Fragen beantwortet der Koch und Konditor David Mayer am Dienstag, 15. März, ab 19.30 Uhr im kleinen Saal der Stadthalle. Moderiert und mit Humor gewürzt wird die bis etwa 21 Uhr dauernde Veranstaltung von Helge Thun, Zauberkünstler, Schauspieler, Komiker und Fernsehmoderator. Und Sebastian Meusel vom Fair-Handels-Importeur »WeltPartner« erläutert, was die Produkte des »Fairen Handels« besonders macht, warum kleinbäuerliche Strukturen wichtig sind und was den »Fairen Handel« vom konventionellen Lebensmittelhandel unterscheidet. An der Kochinsel wird ein dreigängiges Menü gezaubert, das die Besucher auch probieren dürfen, sagt Claudia Klatt vom Entwicklungspädagogischen Informationszentrum (EPiZ).

- Kleidung

In der Volkshochschule steht am Freitag, 25. März, ab 19.30 Uhr das Thema »Fair kleidet« im Mittelpunkt. Durch die Herstellung und den Vertrieb von Mode werden riesige ökologische und soziale Folgekosten produziert. Ob das auch anders geht und was der Unterschied ist zwischen konventioneller und fairer Mode, darüber diskutieren in der VHS Wolfgang Grupp jr. vom Burladinger Textilhersteller Trigema, Gabriele Kolompar, Geschäftsführende Gesellschafterin der Firma Engel-Mode in Pfullingen und Kai Nebel von der Hochschule Reutlingen. »Er wird einen Eingangsvortrag halten«, sagt Irene Karki, Fachbereichsleitung Allgemeinbildung bei der VHS. Diese Diskussionsrunde wird auch als Online-Veranstaltung angeboten. Den entsprechenden Link gibt es bei Anmeldung (siehe Link am Ende des Artikels).

Auch bei der dritten Veranstaltung einen Tag später, am 26. März, geht es um »Faire Mode«. Von 10 bis 16 Uhr werden ebenfalls in der Volkshochschule etwa 20 Workshops zu jeweils 30 Minuten und ein Info-Basar angeboten, bei denen neue Entwicklungen hin zu einer fairen Mode informieren. Faire Labels berichten über ihre Ansätze, in Upcyclingworkshops entstehen neue Ideen. Darüber hinaus berichten Studierende der Hochschule Reutlingen über aktuelle Forschungen in Sachen nachhaltige Textilien.

»Bei diesem Info-Basar können die Besucher hautnah erfahren, was sie selbst tun können, wenn es um faire Mode geht«, sagt Eine-Welt-Regionalpromotor Johannes Lauterbach. Im Gegensatz zu den drei anderen Veranstaltungen ist für den Info-Basar keine Anmeldung erwünscht.

- Klima

Die vierte Veranstaltung im Rahmen der Gesprächsreihe »Die Welt FairBessern – aber wie?« am Mittwoch, 30. März, ab 19.30 Uhr im Spitalhof widmet sich dem Klima, respektive dem Klimawandel. Wie sich das Klima in den vergangenen Jahren verändert hat und welche Veränderungen in den kommenden Jahren zu erwarten sind, schildert zunächst der Meteorologe Alexander Lehmann.

Welche Konsequenzen aus diesen Veränderungen gezogen werden müssen, diskutieren im Anschluss Sylvia Kotting-Uhl, ehemalige Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und bis 2021 Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck und Jaron Immer von »Fridays for Future«. Die Moderation haben Dr. Claudia Guggemos, Leiterin der Katholischen Erwachsenenbildung und Dr. Kathrin Messner, Geschäftsführerin der Evangelischen Bildung Reutlingen. (GEA)