REUTLINGEN. Nach dem vierten Advent steht das Spendenbarometer der Weihnachtsaktion von »GEA-Leser helfen« bereits bei über 154 000 Euro. Zahlreiche kleinere und größere Spenden erreichen nach wie vor täglich das Konto des Hilfsvereins – eine größere ganz aktuell von der Firma Ulmer Heizungsbau GmbH, die 1 000 Euro überwiesen hat.
Alle Spenden kommen in voller Höhe bedürftigen Menschen in der Region zugute, die am Existenzminimum leben oder in eine Notlage geraten sind. Die Nebenkosten trägt der Verlag des Reutlinger General-Anzeigers.
Das ganze Jahr über gehen bei »GEA-Leser helfen« Anträge auf Unterstützung ein. Häufig sind es Organisationen wie Diakonie und Caritas, Beratungsstellen, Sozialarbeiter oder Betreuer, die auf Notlagen in der Nachbarschaft aufmerksam machen.
Manche Menschen schreiben auch von sich aus an den Hilfsverein. Fast immer geht es um Situationen, in denen Menschen durch das Netz der institutionellen Hilfe rutschen und sonst keine oder kaum Unterstützung bekommen.
Für eine alleinerziehende Mutter von drei kleineren Kindern bat etwa die Aids-Hilfe um Unterstützung. Mit Arbeitslosengeld II, also Hartz IV, kommt die Familie mehr schlecht als recht über die Runden, hinzu kommen gesundheitliche Herausforderungen. Für die Anschaffung notwendiger Möbelstücke ist das Geld einfach zu knapp. »Die zwei älteren Kinder teilen sich ein Zimmer, schlafen jedoch nur auf einer Matratze, die auf dem Boden liegt«, schreibt eine Beraterin. »GEA-Leser helfen« übernahm die Kosten für ein altersgerechtes Etagenbett und zwei Matratzen.
Einer Mutter mit zwei Kindern bezahlte der Verein eine neue Waschmaschine. Auch bei dieser alleinerziehenden Frau stand einfach zu wenig Geld zur Verfügung. »Sie macht derzeit eine Ausbildung, mit der Perspektive, nach ihrem Berufsabschluss den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder unabhängig von staatlichen Leistungen selbstständig bestreiten zu können«, heißt es im Antrag einer Beraterin des Diakonieverbands, die sich um die Familie kümmert.
Derzeit muss die Mutter ihre magere Ausbildungsvergütung allerdings mit Hartz IV aufstocken. »Von diesem knappen Budget kann sie keine neue Maschine kaufen«, heißt es im Antrag weiter. Dank des Hilfsvereins wird die Wäsche der Familie jetzt wieder sauber, ohne dass wertvolle Zeit darauf verwendet werden muss, sie von Hand zu waschen.
Schlafsofa völlig ramponiert
Auf einen alleinstehenden Mann in armen Verhältnissen, den sie über die Integrationshilfe kannte, machte eine Mitarbeiterin der Deutschen Angestellten-Akademie (DAA) aufmerksam. "Er braucht dringend eine neue Couch", meinte sie. Die vorhandene habe der Mann vor mehr als zehn Jahren bereits gebraucht gekauft. "Jetzt ist sie völlig ramponiert und, da er sie auch als Schlafcouch benutzen muss, eigentlich nicht mehr tragbar.
Er wäre für die Unterstützung sehr dankbar und würde sich auch wieder ein gebrauchtes Möbelstück besorgen." Der Hilfsverein der GEA-Leser übernahm die Kosten. (gs)