REUTLINGEN/TÜBINGEN. Zum Start ins neue Ausbildungsjahr liegen bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Reutlingen 1 945 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge vor. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Minus von 18,4 Prozent. In der IHK-Börse gibt es aktuell noch 543 freie Lehrstellen, teilt die IHK mit.
Der Rückgang der abgeschlossenen Ausbildungsverträge komme nicht überraschend. Corona habe den Ausbildungsmarkt gleich in zweifacher Hinsicht getroffen. »Im Frühjahr läuft die Bewerbungsphase für das neue Ausbildungsjahr eigentlich immer auf Hochtouren, aber Corona hat viele Unternehmen gezwungen, ihre Auswahlprozesse zu unterbrechen«, sagt IHK-Präsident Christian O. Erbe. Zudem konnten die für Schüler wichtigen Angebote zur Berufsorientierung wie Praktika oder Berufsberatung nicht stattfinden.
Noch 40 offene Plätze
Aktuell sind in der IHK-Lehrstellenbörsen 40 offene Lehrstellen für einen Ausbildungsbeginn 2020 zu haben. In Abstimmung mit dem Lehrbetrieb und der Berufsschule kann die Ausbildung zu jedem Zeitpunkt begonnen werden. Pünktlich zum neuen Ausbildungsjahr führt die IHK eine Azubi-Card ein und schafft damit Anreize in Form von Preisnachlässen und Zusatzangeboten.
Einen Impuls für den Ausbildungsmarkt bietet das Bundesprogramm »Ausbildungsplätze sichern« mit Hilfen von 2 000 oder 3 000 Euro je neuem Ausbildungsplatz. »Für kleine und mittlere Betriebe, die durch Corona erheblich getroffen wurden, kann das Programm eine Hilfe sein, um ihr Ausbildungsplatzangebot aufrechtzuerhalten, Kurzarbeit für Azubis zu vermeiden oder Anreize zur Übernahme im Falle einer Insolvenz zu schaffen«, sagt Christian O. Erbe. Am Freitag, 18. September, gibt es von 13.30 bis 16.30 Uhr bei den Arbeitsagenturen in Balingen (Telefonbörse) und Reutlingen eine Vermittlungsaktion. (eg)